Wirtschaft

Kooperationen im Test

Service nur befriedigend und große Preisunterschiede

cha | Das Deutsche Institut für Servicequalität hat elf Apothekenkooperationen unter die Lupe genommen. Die Qualität von Service und Beratung wurde im Rahmen von je 15 verdeckten Besuchen vor Ort sowie durch je 15 Testanrufe untersucht.

Insgesamt wird die Servicequalität der Apothekenkooperationen in der Studie nur als befriedigend bewertet. Vor Ort gingen die Mitarbeiter zwar freundlich und hilfsbereit auf die Kunden zu, doch Informationen rund um die Medikamente seien zum Teil mit Vorsicht zu genießen. Beanstandet wird, dass sie unvollständig blieben, z. B. ohne Angaben zur richtigen Einnahme oder zu möglichen Nebenwirkungen. Zudem sei die Beratung teils nicht am individuellen Bedarf orientiert, die Beschwerden der Kunden seien in nicht einmal der Hälfte der Tests erfragt worden. In Einzelfällen habe es sogar falsche Auskünfte gegeben, etwa zur Dosierung oder zu möglichen Nebenwirkungen. Positiv fielen den Testern dagegen Zusatzservices wie Botendienste oder ein Gesundheits-Check-up auf.

Beachtliche Preisunterschiede

Der Preis-Check förderte teils große Preisunterschiede zutage. „Je nach Produkt ist der Medikamentenpreis beim günstigsten Anbieter im Test fast bis zu 30% niedriger als beim teuersten“, so Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, in der Pressemeldung. Darüber hinaus habe die Studie gezeigt, dass die „Konkurrenz aus dem Netz“ die Produkte im Durchschnitt fast 30% günstiger anbiete als die getesteten Apotheken. Selbst die preiswerteste Kooperation sei immer noch teurer als die meisten Onlineapotheken.

Testsieger ist Mea

Testsieger der Studie „Apothekenkooperationen 2015“ ist Mea – Meine Apotheke. Die Kooperation überzeuge durch den besten Service, insbesondere am Telefon. Die Mitarbeiter vor Ort seien außerdem die kompetentesten Ansprechpartner. Beim Preis-Check zählte Mea zu den drei günstigsten Anbietern. Den zweiten Rang belegt Easy Apotheke. Die Verbundgruppe profiliere sich vor allem durch preiswerte Medikamente, alle drei berücksichtigten Präparate seien im Schnitt am günstigsten. Rang drei nimmt Guten Tag Apotheken ein, die mit „der besten Beratung vor Ort in einem angenehmen Filialumfeld“ punkten konnte. Die Mitarbeiter nähmen sich Zeit für das Kundengespräch und informierten souverän über die Medikamente.

Zentrale Untersuchungskriterien waren vor allem Kompetenz und Freundlichkeit der Angestellten, Öffnungs- und Wartezeiten sowie Gestaltung und Sauberkeit der Apotheken. Außerdem flossen Zusatzservices wie eine Ernährungsberatung oder ein Gesundheits-Check-up in die Analyse ein. Beim Preis-Check wurden in fünf Apotheken jeder Kooperation die Preise für vielverkaufte Produkte erhoben, zusätzlich fand ein Vergleich mit den Preisen unterschiedlicher Onlineapotheken statt. |

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