Gesundheitspolitik

AOK Plus pro Ausschreibung

Grippeimpfstoff-Verträge in Sachsen und Thüringen

BERLIN (ks) | Die Krankenkassen in Sachsen und Thüringen haben erneut Rabattverträge über Grippeimpfstoffe ausgeschrieben: Für die Grippeimpfsaison 2016/2017 wollen die Kassen Rabatte auf Impfstoffe für Schutzimpfungen ihrer Versicherten ab dem vollendeten 7. Lebensjahr, ohne Altersobergrenze.

Die Hersteller können für drei Gebiete bieten: Chemnitz/Leipzig, Dresden und Thüringen. Für jede Region gibt es zwei Lose: Jeweils eines für Fertigspritzen mit und eins für solche ohne Kanüle.

Die AOK Plus hat auch in den vergangenen Jahren die Grippeimpfstoff-Versorgung ausgeschrieben. In dieser Saison versorgen bioCSL und Sanofi Pasteur MSD Sachsen und Thüringen. Die Kasse begründet die erneute Ausschreibung mit ihren guten Erfahrungen. In den letzten Jahren sei eine wirtschaftliche und effiziente Grippeimpfstoffversorgung der Versicherten gewährleistet gewesen, so eine Sprecherin der AOK Plus zur AZ.

Zur Diskussion um die Abschaffung der Ausschreibungen merkt die Sprecherin an, dass die AOK Plus das durch die Impfstoff-Rabattverträge gesparte Geld re­investiere – und zwar, um die Durchimpfungsrate der Bevölkerung zu verbessern. Denn das ­eigentliche Problem liege darin, dass nicht ausreichend Menschen geimpft seien. „Die Finanzierung dieser freiwilligen Maßnahmen der GKV würde durch die Abschaffung der Ausschreibungsmöglichkeit unterminiert und das Ziel der Erhöhung der Durchimpfungsraten zur Schaffung einer echten Herdimmunität konter­kariert“, so die Sprecherin.

Kritik an den Ausschreibungen gibt es auch, weil hier einige Impfstoffe außen vor bleiben – insbesondere die tetravalenten, die gegen einen weiteren B-Stamm schützen. Darauf kontert die AOK: Die Ausschreibung sei keinesfalls auf trivalente Impfstoffe beschränkt. Auch der Anbieter des tetravalenten könne mitbieten. Doch der will seinen Preis nicht auf den der Dreifach-Impfstoffe ­absenken – und schon gar nicht auf den zusätzlich rabattierten.

Ferner betont die AOK Plus, dass der nasale Impfstoff für Kinder nicht ausgeschlossen ist: Für ­Kinder im Alter von zwei bis ­einschließlich sechs Jahren empfehlen die STIKO und die Schutz­impfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses bevorzugt einen attenuierten Influenza- Lebendimpfstoff einzusetzen. „Dies ist für den impfenden Arzt auch ohne Weiteres möglich, da diese Altersgruppe von der Ausschreibung nicht umfasst ist“, so die Sprecherin. |

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