Wirtschaft

Zugeständnisse nötig

Auflagen für die Sigma-Aldrich-Übernahme durch Merck

BRÜSSEL/BERLIN (jz/dpa-AFX) | Merck muss für die geplante Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich Zugeständnisse machen. Der Darmstädter Konzern muss Produktionsanlagen von Sigma-Aldrich in Deutschland sowie Markenrechte verkaufen und Vertriebspersonal abtreten. Das entschied die EU-Kommission am 15. Juni. Die Wettbewerbshüter Europas wollen auf diese Weise verhindern, dass es durch den Zusammenschluss auf dem Markt für Laborchemikalien zu wenig Konkurrenz gibt und so die Preise steigen könnten. „Durch die Verpflichtungen der Unternehmen wurden diese Bedenken ausgeräumt“, schrieb die EU-Kommission.

Merck und Sigma-Aldrich haben jetzt vereinbart, Teile des europäischen Geschäftes für Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich zu verkaufen. Die Vereinbarung betrifft die Produktionsanlagen in Seelze, in der die Mehrzahl der von Sigma-Aldrich in Europa verkauften Lösungsmittel und anorganischen Produkte hergestellt werden. Zusätzlich wurde die Veräußerung der ­Lösungsmittel und anorganischen Produkte vereinbart, die von Sigma-Aldrich weltweit verkauft werden. Außerdem wird eine befristete Lizenz für die Lieferung dieser Produkte unter dem Markennamen Sigma-Aldrich im Europäischen Wirtschaftsraum gewährt.

„Mit diesen Genehmigungen sind wir bei der Übernahme von Sigma-Aldrich einen ganz entscheidenden Schritt vorangekommen, denn wir sind nach wie vor von den großen Chancen überzeugt, die sich durch diese Transaktion für Merck im Life-Science-Bereich eröffnen“, freut sich Bernd Reckmann, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung.

Die an Auflagen gebundene EU-Freigabe folgt auf die kürzlich ­erteilten kartellrechtlichen Frei­gaben durch die japanische Wettbewerbsbehörde sowie das chinesische Handelsministerium. Merck hat zudem bereits die Freigaben der USA, Taiwans, Südafrikas, Russlands, Serbiens und der Ukraine erhalten. Die Genehmigungen durch die Wettbewerbsbehörden in Brasilien, Israel und Korea stehen noch aus. Die für Mitte 2015 geplante Übernahme von Sigma-Aldrich soll für 17,4 Milliarden Dollar über die Bühne gehen. |

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