Wirtschaft

Minus bei Boehringer

Bilanz zum Geschäftsjahr 2014

BERLIN (ks) | Für Boehringer Ingelheim war 2014 ein Jahr der Herausforderungen: Einerseits brachte das Unternehmen zahlreiche neue Arzneimittel auf den Markt. Andererseits veränderte sich das Marktumfeld rasant – nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und Japan. 2014 erzielte Boehringer einen Umsatz von rund 13,3 Mrd. Euro, was währungsbereinigt einem Rückgang von 3,2 Prozent (auf Euro-Basis: - 5,3%) entspricht. Daraus ergibt sich ein Betriebsergebnis von rund 2,1 Mrd. Euro. In Forschung und Entwicklung steckte das Unternehmen knapp 2,7 Mrd. Euro.

Wichtigster Geschäftsbereich waren die verschreibungspflichtigen Medikamente mit einem Umsatz von 10,1 Mrd. Euro. Spiriva® zur Behandlung der COPD brachte als Spitzenreiter allein 3,2 Mrd. Euro Umsatz. Einer der Hauptwachs­tums­treiber kommender Jahre soll aber das Diabetesgeschäft sein. Schon 2014 hat die Produktfamilie Trajenta®/Jentadueto® gegen Typ-2-Diabetes ein währungsbereinigtes Umsatzplus von rund 37 Prozent auf 636 Mio. Euro aufgewiesen. Diese Produkte sind allerdings zu Boehringers Bedauern nicht in Deutschland zu haben. Nachdem sie keinen Zusatznutzen zugesprochen bekamen, nahm das Unternehmen sie vom Markt. Der Blutgerinnungshemmer Pradaxa® sorgte 2014 für einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro. Das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien trug mit rund 1,4 Mrd. Euro 11 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die Tiermedizin brachte 2014 ebenfalls etwas mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Zudem erwirtschaftete Boehringer mit der Auftragsfertigung von Biopharmazeutika 501 Mio. Euro Umsatz.

Die drei wichtigsten Absatzmärkte für Boehringer sind die USA (4,6 Mrd. Euro), Japan (1,7 Mrd. Euro)und Deutschland (912 Mio. Euro) – hier gab es 2014 rund 55 Prozent des Gesamtumsatzes. Da ist es verständlich, dass Boehringer mit den zunehmenden Regulierungen im US-Pharmamarkt hadert. Aber auch Deutschland macht es Boehringer nicht leicht. Dennoch: Hierzulande arbeiten 31 Prozent der weltweit mehr als 47.700 Mitarbeiter. 35 Prozent der weltweiten F&E-Aufwendungen und 44 Prozent der Gesamtinvestitionen werden in Deutschland getätigt. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Boehringer eine moderate Umsatzsteigerung. |

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