Wirtschaft

Starker Januar

Erkältungswelle treibt Apotheken-Geschäft an

BERLIN (lk) | Die diesjährige Erkältungs- und Grippesaison hat zu Jahresbeginn die Um- und Absätze in den Apotheken anziehen lassen. Im Januar 2015 verbuchte der Apothekenmarkt ein sechsprozentiges Umsatz- und Absatzplus bei einem Arbeitstag weniger als im Vorjahresmonat. Der Umsatz (ApU) betrug 2,6 Milliarden Euro bei 140 Millionen abgegebenen Packungen. Das geht aus aktuellen Zahlen von IMS Health hervor.

Dabei ergab sich im Januar 2015 wiederum ein leichter statistischer Effekt durch die Änderung der Zwangsrabatte der Hersteller. ­Aktuell müssen pharmazeutische Hersteller sieben Prozent Zwangsabschlag gewähren. Im Januar 2014 waren es nur sechs Prozent.

Im ersten Monat des neuen Jahres stieg der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln in den ­Apotheken um fünf Prozent auf 2,2 Milliarden Euro (ApU). Gleichzeitig sank der Absatz um knapp ein Prozent bei einem Arbeitstag weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt wurden 63 Millionen Rx-Packungen abgegeben.

IMS-Hintergrundanalysen zum Absatz von Rx-Präparaten zeigen, dass im Januar innerhalb der im engeren Sinne führenden Arzneimittelgruppen mit Ausnahme von Analgetika (+3%) Rückgänge zu verzeichnen waren. Einen zweistelligen Zuwachs verbuchten ­dagegen verschiedene Antibiotika aufgrund der ausgeprägten Erkältungswelle zu Anfang des Jahres: Makrolide (+13%), Cephalosporine (+12%) und Breitspektrumpenicilline (+19%). Des Weiteren wurden 42 Prozent mehr Packungen ­Hustenmittel abgegeben als im Vorjahresmonat.

Auch der Markt der rezeptfreien Präparate war im Januar 2015 geprägt von der starken Erkältungssaison. OTC-Präparate legten nach Umsatz um neun Prozent zu und nach Absatz um elf Prozent. Dabei wuchsen Arzneimittel zur Linderung von Erkältungsbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems zweistellig: Erkältungspräparate ohne antiinfektive Komponente (+34%), topische Schnupfenmittel (+14%), Halsschmerzmittel (+22%), Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (+29%) und sonstige therapeutische Präparate (+26%). Sämtliche dieser genannten Gruppen rangieren nach Absatz innerhalb der führenden zehn Arzneimittelklassen, wodurch ihre Entwicklung die gesamte OTC-Marktentwicklung entsprechend stark beeinflusste.

Die nach Umsatz führenden zehn Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt verbuchten im Gesamtjahr 2014 ein Umsatzwachstum von 21 Prozent. Die Umsatzkonzentration dieser Gruppen sank gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte (Marktanteil von 31% auf 29%). Am stärksten legten antivirale Mittel excl. HIV zu (+222%). Dieses Marktwachstum geht auf die Neueinführungen zur Hepatitis-C-Therapie zurück. Weiterhin wuchs der Umsatz von Arzneimitteln aus den Bereichen Immunmodulatoren und Krebstherapeutika: Anti-TNF-Produkte (24%), Immunsuppressiva (+31%) und Proteinkinasehemmer (+18%). Schließlich zählt auch die Gruppe der Virustatika zur AIDS-Behandlung zu den zweistellig gewachsenen Segmenten (+15%). |

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