Gesundheitspolitik

„Prognosen …

Kommentar von Benjamin Wessinger

… sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“, lautet ein sowohl Karl ­Valentin wie auch Marc Twain zugeschriebenes Bonmot. Sogar der dänische Physiker Niels Bohr wird manchmal als Ur­heber genannt.

Die tiefe Wahrheit dieses Satzes mag unmittelbar einleuchten, und doch gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen einer Prognose und einer bloßen Prophezeiung: ihre Wissenschaftsorientierung, sagt zumindest Wikipedia. Die Basis einer validen Prognose bilden Fakten, heißt es dort weiter, und dass auch begründbares Erfahrungswissen zu den anerkannten Prognosemethoden zählt.

Wenn also mehrere anerkannte Experten einhellig mit eher gedämpftem Optimismus auf die Zukunft des Apothekenmarkts schauen, dann sollte man sich wohl – aller Skepsis Prognosen gegenüber zum Trotz – auf ein eher schwieriges Jahr einstellen. Denn auch die gesamtwirtschaftlichen Prognosen sind deutlich pessimistischer als vor einem Jahr.

Nun sind für den Apothekenmarkt politische Entscheidungen viel wichtiger als gesamtwirtschaftliche Entwicklungen. Was die Gesundheitspolitik ­angeht, sind Prognosen jedoch eher noch schwieriger als für die Wirtschaft. Bisher hat sich Bundesgesundheitsminister Gröhe ganz auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten Vor­haben konzentriert und sie mit großer Effizienz abgearbeitet. Nur leider steht auf Gröhes ­To-do-Liste bisher nichts von einer Anpassung der Apothekerhonorierung. Eine der wichtigsten Fragen wird also sein: Wird sich Gröhe davon überzeugen lassen, die dringend nötige Erhöhung des Fixhonorars anzupacken? Gelingt dies, dann dürfte die Prognose für 2016 deutlich positiver ausfallen als die für dieses Jahr.

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