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Starke Gewerkschaften verhindern Erwerbsarmut

Arbeitsmarkt-Untersuchung aus den USA

Wenn der gewerkschaftliche Organisationsgrad abnimmt, wächst das Armutsrisiko der Arbeitnehmer. Das heißt, es gibt dann mehr der sogenannten „working poor“. Das zeigt eine Analyse von US-amerikanischen und Berliner Wissenschaftlern.

Gewerkschaften sorgen durch Tarifabschlüsse für höhere Gehälter. Außerdem tragen sie „zur Verbreitung von Gerechtigkeitsnormen bei“, so die Autoren der Studie. Ihre Berechnungen haben gezeigt: „Je mehr Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert sind, desto geringer ist ihr Armutsrisiko.“ Das wirkt sich auch auf die Haushalte der US-Bundesstaaten aus.

Jobwechsel lohnt sich – besonders im Osten

Ostdeutsche Arbeitnehmer, die innerhalb der östlichen Bundesländer ihren Arbeitgeber wechseln, verdienten im Schnitt 78 Cent mehr pro Stunde. Bei einem Wechsel zu einem Arbeitgeber im Westen lag der Anstieg nur bei 53 Cent pro Stunde. Dies zeigt eine Untersuchung vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit beruht.

Gegenüber Nichtwechslern zeigt sich ebenfalls eine positive Tendenz: Während deren Einkommen im Jahresschnitt lediglich um 1,34% anstieg, waren es bei den Betriebswechslern 2,68%.

Mobilität kann auch den ostdeutschen Apothekenangestellten empfohlen werden. Mit zunehmendem Fachkräftemangel verbessert sich die individuelle Verhandlungsposition bei Bewerbungsgesprächen – aber auch gegenüber dem bisherigen Arbeitgeber.

Quelle: Böckler Impuls 2/2014

Der Effekt der Gewerkschaften zeigt sich auch, wenn man andere Rahmenbedingungen wie die Arbeitslosenquote, das Wirtschaftswachstum oder personenbezogene Kriterien wie Alter, Beruf oder Bildung herausrechnet:

Der Einfluss der Gewerkschaften auf die Erwerbsarmut in den USA sei größer als derjenige wirtschaftlicher oder sozialpolitischer Eckdaten. 

Quelle: Böckler Impuls 2/2014

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