„Wohnen für Hilfe“

Während viele ältere Menschen alleine in großen Wohnungen oder Häusern leben und ihnen tägliche Verrichtungen zunehmend schwerer fallen, suchen besonders zu Semesterbeginn viele Studierende händeringend nach einer bezahlbaren Bleibe. Das Studentenwerk Schleswig-Holstein möchte mit seiner Aktion „Wohnen für Hilfe – Hand gegen Koje an Land“ diese Gruppen zusammenbringen. Ältere Menschen könnten durch kleine Hilfen im Alltag ihre vertraute Umgebung und ihre Selbstständigkeit behalten. Die Art und Anzahl der Hilfeleistungen können variieren und werden individuell verhandelt. Je nach Bedarf kann im Haushalt oder Garten geholfen oder der Einkauf erledigt werden, auch gemeinsame Spaziergänge oder Unternehmungen können als Hilfe zählen. Aber nicht nur ältere Menschen, auch Familien könnten von Wohnpartnerschaften profitieren. Ebenso gibt es immer wieder Einrichtungen, die auf helfende Hände angewiesen sind.

Die Studierenden, die ein soziales Interesse an einer Wohnpartnerschaft haben und die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind, profitieren von den günstigen Konditionen. Meist wird vereinbart, dass der „Mieter“ pro Quadratmeter bezogenen Wohnraum eine Stunde Hilfe im Monat leistet. Hinzu kommen eventuell die anteiligen Nebenkosten für Strom, Wasser und Heizung.

Die Ministerin für Bildung und Wissenschaft in Schleswig-Holstein, Prof. Dr. Waltraud Wende, Schirmherrin des Projekts, sagt: „Das Projekt ‚Wohnen für Hilfe – Hand gegen Koje an Land‘ ist ein innovativer Ansatz, um zusätzlichen Wohnraum für Studierende zu mobilisieren. Das Projekt bezieht sich nicht allein auf die materiellen, sondern auch auf die sozialen Bedürfnisse. Es stiftet zu mehr menschlichem Miteinander an, nämlich zu Wohnpartnerschaften. So wird ein wichtiger Schritt getan raus aus der sozialen Isolierung hin zu generationenübergreifendem Wohnen, von der vereinzelnden Abgrenzung hin zur gegenseitigen Ergänzung. […]!“

Die Initiative „Wohnen für Hilfe“ wird in 23 weiteren Städten, darunter Hannover, Karlsruhe und München, von verschiedenen Einrichtungen betreut und bekam im Dezember 2013 eine Auszeichnung vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.