Aus den Ländern

Bayerischer Pharmagipfel

Huml will Balance zwischen den Interessen von Patienten, Beitragszahlern und Wirtschaft

MÜNCHEN (bf) | Die Situation der pharmazeutischen Industrie in Deutschland hat sich verschärft. Auf dem bayerischen Pharmagipfel, zu dem die Ministerinnen Ilse Aigner (Wirtschaft) und Melanie Huml (Gesundheit) eingeladen hatten, diskutierten Vertreter der Landesregierung und der pharmazeutischen Industrie die Lage.

Das Spannungsverhältnis ist offensichtlich: Die Krankenkassen haben ein berechtigtes Interesse nach Begrenzung des Ausgabenwachstums, die pharmazeutische Industrie nach stabilen Rahmenbedingungen für Produktion und Forschung. Eine wirtschaftliche und effektive Arzneimittelversorgung muss innovativ, aber auch finanzierbar sein, so der Volkswirt Prof. Dr. Volker Ulrich, Bayreuth. Das AMNOG als ein „aus Fehlern lernendes System“ müsse weiterentwickelt werden, um die Arzneimittelforschung und die Versorgung der Patienten mit medizinisch sinnvollen Innovationen zu sichern. Anschließend wurden folgende Fragen diskutiert:

  • Wie sichern wir auch künftig die Versorgung mit Arzneimitteln?
  • Wie schaffen wir bestmögliche Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Innovation?
  • Wie halten wir die Balance zwischen der Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems und der Versorgung mit innovativen Arzneimitteln?

Huml betonte: „Eine leistungsfähige Pharmabranche ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitswirtschaft. Mein Ziel ist eine sichere und bezahlbare Arzneimittelversorgung, die die besten Therapieoptionen zur Verfügung stellt. Dazu benötigen wir eine gut austarierte Balance zwischen den Interessen der Patienten, der Beitragszahler und der Wirtschaft.“

Der bayerische Pharmagipfel war der Startschuss für drei interministerielle Arbeitsgruppen, die die Chancen und Risiken im Pharmabereich analysieren und Lösungsvorschläge zu wichtigen Themen erarbeiten sollen. Dabei geht es um das AMNOG, die Arzneimittelversorgung sowie die Infrastruktur und Rahmenbedingungen für technologische Entwicklungen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden im Sommer 2015 beim nächsten bayerischen Pharmagipfel vorgestellt. 

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