Prisma

Kakao gegen Demenz?

Flavanole stärken Gedächtnisleistung

cae | Viele Genussmittel waren und sind potenzielle Heilmittel. Immer wieder werden die protektiven Effekte von Kaffee und grünem Tee diskutiert. Eine aktuelle Studie rückt den Kakao ins Blickfeld.

Eine Alzheimer-Forschungsgruppe in New York stützt durch einen Test die Hypothese, dass die zunehmende Dysfunktion des Gyrus dentatus im Hippocampus eine mögliche Ursache für den Gedächtnisverlust alter Personen ist. Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) machte sie die altersbedingte Dysfunktion des Gyrus dentatus sichtbar und identifizierte das Areal, das die gute bis schlechte Bearbeitung einer kognitiven Aufgabe im fMRT des Probanden abbildet.

Danach testeten die Forscher in einer kontrollierten Studie die Auswirkung von Flavanolen des Kakao auf die Gedächtnisleistung von 40 gesunden Probanden im Alter von 50 bis 69 Jahren. Die Teilnehmer tranken drei Monate lang täglich einen Kakaotrunk, der sich in den beiden Gruppen durch den hohen bzw. niedrigen Gehalt an Flavanolen unterschied. Danach zeigten nur die Probanden, die den flavanolreichen Kakao getrunken hatten, eine bessere Funktion des Gyrus dentatus im fMRT-Bild; zudem schnitten sie auch besser in Gedächtnisleistungstests ab.

Unter den Flavanolen im Kakao dürfte das Epicatechin an erster Stelle stehen. Es ist nicht so „populär“ wie sein Derivat Epigallocatechingallat, wurde aber schon früher als eine Art Wundermittel gegen Zivilisationskrankheiten angepriesen.

Mit Epicatechin angereicherte Lebensmittel sind bisher nicht auf dem Markt. Das könnte sich allerdings ändern, denn die aktuelle Studie wurde von dem Süßwarenhersteller Mars gesponsert. 

Quelle: Brickman AM, et al. Enhancing dentate gyrus function with dietary flavanols improves cognition in older adults. Nat Neurosci; Epub 24.10.2014

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