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Auf Kurs gehalten

Noweda Generalversammlung: Meilensteine im Jubiläumsjahr

ESSEN (diz) | 75 Jahre Noweda – die apothekereigene Pharmagroßhandlung Noweda blickt trotz stürmischer Zeiten auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zurück. Beim Brutto-Umsatz hat die Genossenschaft die 5-Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen. Das Großhandelsunternehmen hat mittlerweile über 8700 Mitglieder, der Marktanteil liegt bei über 17%. Der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann freute sich, eine Dividendenzahlung vorschlagen zu können, die auf dem Niveau der Vorjahre liegt.

Trotz schwieriger Zeiten habe sich die Noweda sehr gut behauptet, wie Dr. Klaus G. Brauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Noweda, in seiner Eröffnungsrede zur Generalversammlung am 22. November in Essen anmerkte. Die Idee der sieben Apotheker aus Essen, die vor 75 Jahren, am 30. November 1939, die Noweda ins Genossenschaftsregister haben eintragen lassen, habe nichts an Strahlkraft verloren – Geschäftszweck des Unternehmens: der gemeinsame Einkauf sowie die „Wahrung und Förderung der Berufsinteressen der Mitglieder“. „In einer Genossenschaft werden die Vorteile und Stärken von kleinen Einheiten, hier der Apotheken, mit den Vorteilen und Stärken der Größe, unserer Noweda also, kombiniert“, wie Brauer hinzufügte.

Umsatz gesteigert

Das zurückliegende Jahr sei stürmisch gewesen, so der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann, aber: „Wir konnten unsere Noweda auf Kurs halten, jedenfalls deutlich besser als unsere Wettbewerber, bei denen in der Navigation offensichtlich der Kompass ausgefallen ist.“ Dennoch, auch die Noweda musste infolge des intensiven Wettbewerbs „ökonomische Kratzer“ hinnehmen, bei den meisten Marktteilnehmern seien allerdings tiefe Schnittwunden entstanden.

Zu den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2013/14 : Trotz eines intensiven Wettbewerbs und eines Verfalls der Handelsspanne für verschreibungspflichtige Arzneimittel konnte das Unternehmen seinen Umsatz steigern. Der Brutto-Umsatz vor Abzug aller Vergütungen habe die 5-Milliarden-Grenze durchbrochen, konnte Hollmann verkünden, der Netto-Umsatz nach Abzug von Rabatt und Skonto sei von 4,6 Mrd. auf rund 4,85 Mrd. Euro gestiegen – ein Umsatzwachstum um 5,56%. Die luxemburgische Tochter habe einen Umsatz von 127,5 Mio. Euro erreicht, der Umsatz des zur Noweda gehörenden schweizerischen Unternehmens Pharmafocus habe 51,5 Mio. Euro zum Umsatz beigesteuert. Trotz Umsatzwachstum sei der Rohertrag um 6,4 Mio. Euro bzw. um 2,8% gesunken. Verantwortlich sei dafür vor allem der marktbedingte Verfall der gesetzlichen Handelsspanne für Rx-Artikel.

Erträge rauf, Kosten runter

Im Vergleich der Entwicklung der Handelsspanne der Großhandelsbranche habe die Noweda trotz aller Schwierigkeiten deutlich erfolgreicher gearbeitet. Die Erträge seien um 7,3 Mio. Euro auf 39,8 Mio. Euro gestiegen, wobei es sich hier um Erträge handelt, die nicht dem operativen Ergebnis zuzurechnen sind. Die Kostenquote habe man dank striktem Kostenmanagement von 5,15% auf 4,28% senken können. Da das „aber zunehmend schwerer wird“, komme man nicht umhin, von einer Mitglieder-Apotheke einen Beitrag in Form einer Kostenbeteiligung zu fordern, wenn sie Sonderleistungen von der Noweda zum Vorteil der eigenen Apotheke in Anspruch nimmt, so Hollmann. „Die Zeiten einer Leistungs-Flatrate neigen sich, wenn die Roherträge weiter sinken, dem Ende zu“.

Erfreulich sei die Mitgliederentwicklung verlaufen: 351 Apothekerinnen und Apotheker sind der Noweda als Mitglied beigetreten. Von einigen wenigen Mitgliedern musste man sich allerdings trennen, „da das Abkassieren einer Dividende bei fehlender Geschäftsbeziehung nicht im Einklang mit der Noweda-Satzung steht“, so Hollmann. Unter Gegenrechnung der Abgänge habe sich die Zahl der Mitglieder zum 30. Juni 2014 um 100 auf 8709 erhöht.

Aufgrund der vergleichsweise positiven Entwicklung verkündeten Vorstand und Aufsichtsrat Dividendenkontinuität: Wie in den Jahren zuvor wurde die Ausschüttung einer Bardividende in Höhe von 9,35 Prozent auf die Grundanteile (5000 Euro) und 11,22 Prozent auf die freiwilligen Anteile vorgeschlagen. Die Mitglieder stimmten dem Ausschüttungs-Vorschlag zu. 

Spende für Apotheker helfen e. V.

Im Rahmen der Abendveranstaltung, die auf die Generalversammlung folgte, überreichte Wilfried Hollmann einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 53.754,50 Euro an den Vorsitzenden der Hilfsorganisation „Apotheker helfen e. V.“, Thomas Benkert. Mit der Spende sollen Helfer in den von Ebola betroffenen Regionen mit Schutzmaterialien unterstützt werden.

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