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Alliance Healthcare weist Vorwürfe zurück

Bande von Arzneimittel-Schmugglern in Spanien zerschlagen

BERLIN (lk) | Vergangene Woche wurde bekannt, dass spanische Ermittler eine Organisation zerschlagen haben, die in großem Umfang Medikamente illegal nach Deutschland und in andere europäische Länder geliefert haben soll. Über 200 spanische Apotheken und mehrere pharmazeutische Großhandlungen sollen an den Geschäften beteiligt gewesen sein – darunter auch Alliance Healthcare Spanien. Der Arzneimittelgroßhändler wollte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern. Mittlerweile hat er jedoch jede Verwicklung in die Vorgänge zurückgewiesen.

Rund 40 Verdächtigen werden Verstöße gegen die öffentliche Gesundheit, Steuerbetrug, Geldwäsche und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Die Bande soll nach Informationen der spanischen Tageszeitung „El Pais“ Arzneimittel im Gesamtwert von 50 Millionen Euro, die in Spanien vom Staat subventioniert werden, illegal nach Deutschland, Großbritannien, Dänemark und in die Niederlande exportiert haben.

Einer der Köpfe des illegalen Netzwerkes ist „El Pais“ zufolge ein ehemaliger Mitarbeiter von Alliance Healthcare. Der 52-jährige Gonzalo Julve de la Iglesia soll in den neunziger Jahren als Außendienst-Mitarbeiter von Alliance Healthcare gearbeitet haben. Alliance Healthcare Spanien soll von dem Netzwerk, an dem de la Iglesia beteiligt ist, Arzneimittel im Wert von knapp 400.000 Euro gekauft haben. Zu den Vorwürfen wollte sich Alliance Healthcare zunächst nicht äußern. Nun sagte eine Sprecherin der Firmenzentrale in London, das Unternehmen sei weder von den spanischen Behörden zu einer Stellungnahme aufgefordert noch illegaler Exporte beschuldigt worden. Alliance Healthcare España führe die Geschäfte „strikt in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Gesetzen“, den höchsten ethischen Standards und in Übereinstimmung mit Best Practice-Regeln der Branche. Alliance Healthcare España werde selbstverständlich mit den spanischen Behörden in vollem Umfang kooperieren, sollten sie dazu aufgefordert werden. 

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