Arzneimittel und Therapie

Tenofovir-Gel kann vor Genitalherpes schützen ...

... wenn es konsequent angewendet wird

ck | In afrikanischen Ländern wird versucht, Frauen mit einem Tenofovir-Gel wie mit einer Art „chemischem Kondom“ vor einer Infektion mit HI-Viren und Herpes-simplex-Virus-2 (HSV-2) zu schützen.

2011 wurde allerdings die VOICE-Studie (Vaginal and Oral Interventions to Control the Epidemic), in der verschiedene Methoden der Präexpositionsprophylaxe untersucht wurden, abgebrochen, da keine Überlegenheit zu Placebo gezeigt werden konnte. In der Studie wurde mit über 5000 Frauen untersucht, ob eine Infektion mit HIV und HSV-2 verhindert werden kann. Die Frauen sollten täglich Tenofovir (oral, Vaginalgel), eine Kombination aus Tenofovir und Emtricitabin oder Placebo (oral, Vaginalgel) anwenden. Nach dem Abbruch der Studie wurde durch Blutspiegelmessungen deutlich, dass die Medikation nicht konsequent genutzt wurde. Das Gel hatte sogar weniger als ein Viertel der Frauen angewendet. Jetzt wurde eine Auswertung hinsichtlich der Infektionen mit dem Herpes-simplex-Virus-2 veröffentlicht: Von den 1004 Frauen, die auf das Tenofovir-Gel randomisiert worden waren, waren 566 zu Beginn der Studie noch HSV-2-negativ. Insgesamt 527 nahmen an den Blutuntersuchungen vor und nach der Studie teil, in denen die Adhärenz geprüft wurde. Am Ende der Studie hatten sich 92 Frauen neu mit HSV-2 infiziert: Bei 77 Frauen konnte kein Tenofovir im Blut nachgewiesen werden, die anderen 15 Frauen hatten das Tenofovir-Gel regelmäßig angewendet. Die HSV-2-Inzidenz lag bei Frauen, die das Gel nicht genutzt hatten, bei 20%. Wendeten die Frauen das Tenofovir-Gel an, so infizierten sich nur 12% mit Genitalherpes. 

Quelle

New results from VOICE associates tenofovir gel use with lower HSV-2 risk in women. Microbicide Trials Network, 28. Oktober 2014

 

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