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Das „Grüne Rezept“ ist bekannt

BAH-Gesundheitsmonitor macht deutlich: Vor-Ort-Apotheken profitieren

BERLIN (jz) | Das „Grüne Rezept“ ist in Deutschland durchaus bekannt und wird auch genutzt, wenn der Arzt es ausstellt. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsmonitor des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hervor, für den im Mai und Juni 1000 Bürger befragt wurden. Von ihnen gab über die Hälfte an, das Grüne Rezept zu kennen. Knapp die Hälfte hat bereits selbst eines erhalten. Neun von zehn Befragten lösten es daraufhin in einer Apotheke vor Ort ein – für die Bestellung in einer Versandapotheke entschieden sich hingegen nur sehr wenige.
Foto: DAZ/Sket
Das „Grüne Rezept“ ist mehrheitlich bekannt und wird überwiegend in Apotheken vor Ort eingelöst.

Der BAH-Gesundheitsmonitor ging zunächst der Frage nach, wessen Empfehlung beim Kauf des letzten selbst zu bezahlenden Arzneimittels wie wichtig war. Die Empfehlung eines Arztes bzw. eines Apothekers wird danach am meisten geschätzt: Die ärztliche Empfehlung war beim letzten Kauf für 55 Prozent der Befragten „unbedingt notwendig“, die eines Apothekers für 42 Prozent. „Nicht unbedingt notwendig, aber immer noch wichtig“, war die Empfehlung eines Arztes für 39 Prozent, die eines Apothekers dagegen für 49 Prozent. Empfehlungen von der Familie, Freunden, aus Internet-, Zeitungs- und Fernsehbeiträgen wurden zwar ebenfalls mehrheitlich als „wichtig“ eingestuft, deutlich seltener aber als „unbedingt notwendig“.

Bei leichten Beschwerden ist der Arzt gefragt

Der Stellenwert des ärztlichen Rats zeigt sich auch daran, wie die Befragten mit leichten, vorübergehenden Beschwerden oder Krankheiten umgehen: Rund ein Drittel (36%) ging damit beim letzten Mal direkt zum Arzt. 14 Prozent suchten eine Apotheke auf, um sich beraten zu lassen bzw. ein Medikament zu kaufen. Nur zwei Prozent bestellten es sich in einer Versandapotheke. Die Übrigen behalfen sich anderweitig (23%) oder unternahmen nichts Spezielles (24%).

Diejenigen, die den Arzt aufsuchten, erhielten nach eigenen Angaben größtenteils ein Rezept für ein erstattungsfähiges Rezept (74%, wobei Mehrfachnennungen möglich waren). Viele erhielten eine Empfehlung, wie sie sich die nächsten Tage verhalten sollten (52%). 36 Prozent wurden krankgeschrieben. Deutlich seltener verschrieb der Arzt ein Medikament auf einem Grünen Rezept (16%) – im vergangenen Jahr wurden auf diesem Weg 42 Millionen OTC-Arzneimittel verordnet. Noch seltener empfahl der Arzt ein Medikament ohne ein Rezept auszustellen (8%). Nur selten unternahm der Arzt gar nichts Spezielles (8%).

Mit dem Grünen Rezept in die Apotheke

Beim Brennpunktthema der BAH-Befragung zeigte sich, dass die Mehrheit das „Grüne Rezept“ kennt: 13 Prozent ist es bekannt, sie haben es aber noch nie erhalten. 46 Prozent kennen es und haben es auch bereits selbst erhalten. Ein Drittel findet die Dokumentation der ärztlichen Empfehlung mittels Grünem Rezept auch gut, 15 Prozent würde auch ein formloser Notizzettel reichen, 13 Prozent eine mündliche Empfehlung. Wer selbst schon ein Grünes Rezept erhalten hat, löste es überwiegend in der Apotheke ein (87%). Gerade einmal vier Prozent bestellten das Medikament bei einer Versandapotheke. Sechs Prozent schenkten dem Grünen Rezept keine Beachtung und verwarfen den Kauf des Arzneimittels.

Grünes Rezept leistet wichtigen Beitrag

„Die aktuellen Zahlen aus dem BAH-Gesundheitsmonitor zeigen, dass das Grüne Rezept ein bewährtes und bekanntes Instrument der arztgestützten Selbstmedikation ist“, zieht BAH-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Weiser Bilanz. Zudem werde erneut deutlich, wie stark die Apotheke vor Ort vom Grünen Rezept profitiere. Es „stärkt die Beziehung von Arzt, Apotheker und Patient und leistet somit einen wichtigen Beitrag für eine patientengerechte Arzneimittelversorgung.“ 

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