Arzneimittel und Therapie

Positives Sicherheitsprofil der „Pille danach“

Pharmakovigilanz-Studie zu Ulipristalacetat

ck | Der Hersteller HRA Pharma hat die Post-Marketing-Surveillance-Daten ausgewertet, die seit der Einführung des Notfallkontrazeptivums Ulipristalacetat (Ellaone®) gesammelt wurden. Er zieht eine positive Bilanz.

Ulipristalacetat ist ein selektiver Progesteron-Rezeptor-Modulator mit antagonistischen und partiell agonistischen Eigenschaften. Die Substanz inhibiert die Bindung von Progesteron und verhindert oder verzögert dadurch die Ovulation. Zur Notfallkontrazeption sollten 30 mg Ulipristalacetat baldmöglichst und nicht später als 120 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr bzw. Versagen der Kontrazeption eingenommen werden. In der EU wurde es 2009, in den USA 2010 zugelassen. Mittlerweile ist Ulipristal in über 70 Ländern zugelassen und aktuell in 62 Ländern erhältlich. Über 1,4 Millionen Frauen weltweit haben nach Herstellerangaben Ulipristalacetat im Zeitraum der Post-Marketing-Studie als Notfallkontrazeptivum genutzt. Die Studie erfasste alle relevanten Daten, die von Oktober 2009 bis Mai 2013 dem Hersteller entweder direkt gemeldet oder in dessen Schwangerschaftsregister (www.hra-pregnancy-registry.com) eingetragen wurden. 553 Frauen aus 23 Ländern meldeten insgesamt 1049 unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Das entspricht bei 1,4 Millionen Anwenderinnen einer Rate von 0,075%.

Schwangerschaft als häufigste Komplikation

Die häufigste unerwünschte Wirkung war eine ungewollte Schwangerschaft (282 Frauen, 26,9%). In 133 Fällen wurden keine weiteren Angaben zum Verlauf der Schwangerschaft gemacht. In 20 Fällen wurde eine gesunde Geburt berichtet, in 93 Fällen ein gewünschter Schwangerschaftsabbruch. Die weiteren Angaben zum Verlauf der Schwangerschaften ergaben keine Hinweise auf Komplikationen oder ein teratogenes Potenzial, so HRA Pharma. Als weitere unerwünschte Wirkungen traten gastrointestinale Beschwerden auf, die von 139 Frauen (13,3%) gemeldet wurden, darunter Bauchschmerzen (65 Fälle), Übelkeit (62), Erbrechen (12). Weiter wurden von 8,0% Beschwerden der weiblichen Geschlechtsorgane berichtet (84 Fälle), darunter Metrorrhagie, verspätete Menstruation, Brustbeschwerden sowie Kopfschmerz und Schwindel in 67 Fällen (6,4%).  

Quelle

Levy DP et al. Ulipristal acetate for emergency contraception: post-marketing experience after use by more than 1 million women. Contraception 2014,89:431–433

 

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