Aus den Ländern

Bilder aus 45 Jahren

Rudolf Kley stellt aus

DUISBURG (daz) | Der Duisburger Apotheker, Maler und Aktionskünstler Rudolf Kley hält Rückschau auf sein künstlerisches Werk: Die Ausstellung „Fortsetzung der Malerei – Bilder aus 45 Jahren“ ist in der Filiale der Deutschen Bank in Duisburg-Mitte, Königstraße 7–11, bis zum 17. September zu besichtigen.
Die Werke von Rudolf Kley zeugen von einem „Leben neben der Pharmazie“.

Unter den 67 ausgestellten Werken, von denen die frühesten noch aus der Schulzeit von Rudolf Kley stammen, bilden die Grafiken zu den Deutschen Apothekertagen einen Schwerpunkt. Thema der ersten Grafik, 1980, war noch die Malerei, die Auflösung von Formen, der Start in die malerische Freiheit. Thema der letzten Grafik ist die persönliche Kritik von Rudolf Kley an der Art, wie die Leitbilddiskussion geführt wird. Auf dieser Grafik ist das olympische Feuer erloschen. Mit ein bisschen Mühe kann man zwischen vielen Fragezeichen lesen: „ZUM LEITBILD VERLEITET“, „ OFFENE DISKUSSION“, „NO“, „MANIPULATION“, „DURCH FRAGEBOGEN“, „DURCH RAHMENBEDINGUNGEN“, „YES“.

Fotos: Rudolf Kley
Grafik zur Leitbilddiskussion (rechts) mit vielen Fragezeichen.

Kley vermutet hinter dem Zeitdruck bei der Leitbilddiskussion das Ziel einer Interessengruppe, denn er sagt: „Man könnte meinen, dass es in der Hauptsache darum geht, die lästige Konkurrenz der wenig umsatzstarken Apotheken möglichst schnell abzuschaffen und deren Umsatz zu übernehmen.“

Im Februar 1980 zeigte Kley seine erste öffentliche Ausstellung „Inside 80“ – übrigens am selben Ort wie jetzt. Damals hatte er sich als Maler geoutet, war aber zugleich besorgt, dass er durch dieses Hobby seinen Ruf als Apotheker untergraben könnte. Heutzutage, „wo Kollegen 30, 40 und 50% auf ihre Fahnen schreiben“, mache er sich keine Gedanken mehr um seinen guten Ruf als Apotheker. Vielmehr wirft er den Berufspolitikern vor, dass sie der Kommerzialisierung nicht entgegengewirkt haben.Rückblickend auf sein Berufsleben sagt Kley: „Pharmazie war für mich alles. Aber das, was ich gelernt hatte, so umzusetzen, wie ich anfangs tat, wäre auf die Dauer kaufmännischer Selbstmord gewesen.“ Mit der Zeit wurde für ihn Kunst lebensnotwendig, weil er ein „Leben neben der Pharmazie“ brauchte. Nun fragt er sich: „Habe ich mein Leben an die Pharmazie verschenkt? Hätte ich es besser anders genutzt?“

Kompromisslos, wie er es gern im Beruf gewesen wäre, konnte Kley nur bei seiner Malerei sein. Dabei setzt er sich auch mit seinem Beruf auseinander. „Nur Arzneimittel sind Arzneimittel“ war der Titel einer Ausstellung, von der sich zwei Bilder auch in der aktuellen Schau finden. Kley fragt sich, warum nicht auch andere Apotheker auf die Idee gekommen sind, die Kunst für die Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen, denn „es wäre sicher völlig unverfänglich und möglich gewesen, wichtige Inhalte über Ausstellungen zu transportieren“.

Mehr Informationen zur Ausstellung im Internet: www.deapo.de

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