... auch DAZ noch

70 Prozent der Ärzte sind unsicher im Umgang mit HIV-Infizierten

dpa/ral | Laut einer Umfrage der Privaten Krankenversicherung fühlen sich 70 Prozent der Ärzte in Deutschland unzureichend für den Umgang mit HIV-infizierten Patienten ausgebildet. Gleichzeitig gaben in der Umfrage jedoch 62 Prozent der Ärzte an, regelmäßig HIV-infizierte Patienten zu behandeln.

Der Wunsch nach einer fachspezifischen Fortbildung zur Beratung bei den Themen HIV/Aids und weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen war bei den Befragten dementsprechend groß. 60 Prozent der insgesamt 504 Ärzte aus der Umfrage äußerten ihn. Er spiegelt neben dem Bedürfnis, kompetenter mit den Patienten umgehen zu können, auch die Sorge um die eigene Gesundheit wider. 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Angst hätten, sich im Berufsalltag mit HIV zu infizieren.

Damit rechnen, dass sie in ihrer Praxis mit HIV-Infizierten konfrontiert werden, müssen Ärzte durchaus. Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland der PKV zufolge rund 3000 Menschen neu mit dem HI-Virus. Im vergangenen Jahr etwa wurden dem Robert Koch-Institut 3260 gesicherte HIV-Neudiagnosen übermittelt. Insgesamt werden in Deutschland derzeit rund 78.000 HIV-Infizierte geschätzt. Seit Beginn der Erfassung 1982 erkrankten bundesweit insgesamt 29.800 Menschen an Aids. Mehr als 15.000 Menschen starben infolge der Immunschwächekrankheit.

PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach erklärte angesichts der Zahlen: „Dies zeigt, wie wichtig es ist, Ärztinnen und Ärzte im Umgang mit HIV-Patienten zu schulen.“ Er verwies auf fachspezifische Fortbildungen zu dem Thema durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Deutsche Aids-Hilfe. 

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