Prisma

Wie wird das Wetter?

Auf milden Januar folgt oft ein milder Februar

cae | Gern sagt man dem Wetter nach, dass es Kapriolen schlägt – ein Indiz, dass der Mensch gewisse Erwartungen an ein „normales Wetter“ hat, obwohl die Realität diese Erwartungen immer wieder zunichte macht. Die langjährige Statistik bringt allerdings doch etwas Ordnung in das Wettergeschehen.

Die extreme Kälte in Nordamerika ist ebenso wenig ein Argument gegen den Klimawandel, wie der außerordentlich milde Winter in Europa ein Argument dafür ist. Beide Phänomene gleichen einander aus, sodass sie die globale Wärmebilanz unverändert lassen. Zudem hängen beide Phänomene ursächlich zusammen: Europa wird zurzeit großenteils von der polaren Luft verschont, weil diese umso mehr in Nordamerika nach Süden fließt.

Wie entwickelt sich der Winter weiter? Diese Frage lässt sich nicht exakt, sondern nur mit einer relativen Wahrscheinlichkeit beantworten. So sagt die langjährige Statistik, dass von Januar zu Februar meistens keine Wetteränderung eintritt. Ob es so mild bleibt, hängt allerdings vor allem davon ab, ob in diesen Tagen ein Vorstoß polarer Kaltluft nach Europa kommt. Eine Bauernregel besagt: „Mit Fabian und Sebastian (das ist der 20. Januar) fängt der rechte Winter an.“ Bleibt ein Kälteeinbruch in den kommenden Tagen aus, dürfte auch im Februar so mildes Wetter herrschen wie bisher im Januar. Denn in den 200 Jahren von 1771 bis 1970 gab es 110-mal einen (relativ) milden Januar, auf den 80-mal ein milder Februar, aber nur 30-mal ein kalter Februar folgte.

Der Deutsche Wetterdienst publiziert aufgrund der Klimadaten von 1961 bis 2010 monatlich einen „aktuellen Trend“. Demnach ist der Januar 2014 mit einer Wahrscheinlichkeit von 58% zu warm, während die Wahrscheinlichkeit für eine durchschnittliche Temperatur 33% beträgt. 

Quellen: Müller-Westermeier G. Wetter und Klima in Deutschland, 4. Aufl. Stuttgart 2006, S. 18-19. – www.dwd.de suche „Aktueller Jahreszeitentrend“.

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