... auch DAZ noch

282.000 schwere Durchfallerkrankungen

ral | 2011 wurden in Deutschland 282.000 Personen wegen schwerer Darminfektionen im Krankenhaus behandelt – mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr 2000 (128.000). Diese Zahlen hat die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) vor Kurzem veröffentlicht.

Besonders stark zugenommen haben dem Bericht zufolge Infektionen mit dem Erreger Clostridium difficile, der sich in der Folge einer Antibiotikatherapie im Darm ausbreiten kann. Aber auch Infektionen mit Noroviren, Rotaviren, Camylobacter- und E. coli-Bakterien werden immer häufiger diagnostiziert.

Besonders häufig betroffen sind von den Darminfektionen laut DGVS ältere Menschen. So waren in dem Bericht z.B. mehr als 80 Prozent der mit Clostridium difficile infizierten Patienten älter als 65 Jahre. Die Infektionen sind für sie häufig lebensbedrohlich. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass entsprechende Infektionen für einen Großteil der Sterbefälle verantwortlich sind, die in Krankenhäusern im Zusammenhang mit Magen-Darm-Infektionen registriert werden. Im Jahr 2011 betrug die Zahl derartiger Sterbefälle 4152. „Ausgehend von Mortalitätsraten aus den USA gehen wir davon aus, dass in Deutschland jährlich mindestens 2000 Menschen mit Clostridium-difficile-Infektionen sterben“, schließt daraus DGVA-Präsident Markus Lerch. 

Literatur

Jansen, P.L. et a.: Entwicklung infektiöser Durchfallerkrankungen zwischen den Jahren 2000 und 2012; Z Gastroenterol 2014;52(6):549-557.

 

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