DAZ aktuell

Männer liegen erstmals vorn

TK-Gesundheitsreport zum Arzneimittelverbrauch von Frauen und Männern

BERLIN (lk) | Männer haben Frauen beim Arzneimittelkonsum im Jahr 2013 erstmals überholt. „Das Arzneimittelvolumen bei Männern ist dramatisch gestiegen“, so Gudrun Ahlers, bei der Techniker Krankenkasse (TK) verantwortlich für den Gesundheitsreport. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Medikamenten liegen die Männer weit vorn.

111 Tagesdosen – das ist die aktuelle Dosis an Herz-Kreislauf-Medikamenten, die Männer im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren durchschnittlich pro Kopf und Jahr verschrieben bekommen. Und das sind fast 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Wie der aktuelle Gesundheitsreport der TK zeigt, erhielten männliche Erwerbspersonen 2013 statistisch gesehen genug Tabletten für Herz und Kreislauf, um das Medikament an 111 Tagen – also fast vier Monate des Jahres – in der empfohlenen Dosis einzunehmen.

Aber nicht nur bei Herz-Kreislauf-Arzneimitteln liegen die Männer vorn. Ahlers: „Einschließlich aller anderen Medikamente erhielten männliche Erwerbspersonen, dazu gehören sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und ALG-I-Empfänger, sogar 237 Tagesdosen. Die Herz-Kreislauf-Medikamente, darunter vor allem Blutdrucksenker, machen also fast die Hälfte aller Medikamente aus, die Männer verschrieben bekommen.“

Zum Vergleich: Bei Frauen entfallen nur 26 Prozent der 235 verschriebenen Tagesdosen auf die Pumpe. „Lange Zeit lag das Arzneimittelvolumen bei Frauen höher“, erklärt die TK-Expertin. „In den letzten drei Jahren waren beide Geschlechter nahezu gleichauf. Inzwischen liegen die Männer jedoch vorn.“

Einen wissenschaftlich belegbaren Kausalzusammenhang für die Veränderung kann die TK nicht anführen. Allerdings unterscheide sich sowohl das Ernährungs- wie auch das Sport- und Fitnessverhalten von Männern und Frauen deutlich. Außerdem hätten sich die Stressfaktoren im Lebensumfeld von Männern durch Beruf und familiäre Beanspruchung verstärkt, so die TK-Sprecherin.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.