Mut zu mehr Vernetzung!

Gehe-Apothekerforum im Rahmen des „Hauptstadtkongresses“

BERLIN (lue) | Verblisterung, Zytostatikaherstellung, detailliertes Fachwissen auf allen pharmazeutischen Gebieten – um Patienten bestmöglich zu versorgen, muss die Apotheke möglichst viele Leistungen bereitstellen. Nicht nur Apotheken in ländlichen Gebieten können da an ihre Grenzen kommen. Dr. Alexander Schmitz, Enno Scheel und Holger Gnekow – allesamt Apothekeninhaber – plädierten daher letzte Woche beim Gehe-Apothekerforum im Rahmen des „Hauptstadtkongresses 2014 Medizin und Gesundheit“ für eine Vernetzung zwischen den Apotheken. Sie selbst haben schon gute Erfahrungen mit dem Netzwerken gesammelt.

Mut zu mehr Vernetzung!


Dr. Alexander Schmitz
Fotos: Gehe

Die Apotheke vor Ort muss nicht alle Leistungen selber erbringen, ist Schmitz überzeugt – sie müsse nur wissen, woher sie diese bekomme. Eine Abhängigkeit oder eine Apotheke light resultiere aus derartigen Netzwerken nicht, denn: „Die Kompetenz der Versorgung bleibt in der Vor-Ort-Apotheke.“ Man begebe sich hier nicht in eine Abhängigkeit, vielmehr erweitere man sein Spektrum. „Wir wären in der Lage, all das zu bieten, was auch nach Vorstellung von Gesetzgeber, Politik und Verbänden eine Vollapotheke leisten muss. Wir können durch eine Vernetzung noch viel mehr.“ Profitieren würden davon beide Seiten – Apotheke und vernetzter Partner.

Vernetzung untereinandersinnvoll ...

Holger Gnekow

Nicht zuletzt wegen der gesetzlichen Vorgaben sind Individualrezepturen für Gnekow ein gutes Beispiel für eine sinnvolle Vernetzung. „Wir könnten uns analog zu vielen anderen freien Berufen auf die Herstellung von solchen Rezepturen spezialisieren“, erklärte er – und fügte hinzu: „Sie gehen auch nicht zu einem Augenarzt, wenn Sie ein orthopädisches Problem haben, oder zu einem Strafverteidiger, wenn Sie einen Autounfall regeln lassen wollen.“ Auch Schmitz ist überzeugt, dass man sich „von diesem Bild des einen omnipotenten Apothekers verabschieden“ müsse – bei Spezialfragen. Das bedeute nicht, dass man sich von der Präsenzapotheke und einer starken, serviceorientierten, inhabergeführten Apotheke verabschiede. Scheel erklärte, dass eine Spezialisierung der Apotheker, beispielsweise im Bereich der Antiinfektiva oder Zytostatika, und eine Vernetzung des Wissens innerhalb der Apotheke notwendig seien. Im nächsten Schritt müsse man das Wissen auch anderen zur Verfügung stellen und im Netzwerk nutzen können.

... aber auch mit anderen

Enno Scheel

Aber auch mit anderen Akteuren ist eine Vernetzung hilfreich für Patienten. Deswegen hat Gnekow eine Online-Plattform geschaffen, auf der Ärzte und Patienten abfragen können, ob ein Arzneimittel in einer seiner drei teilnehmenden Apotheken verfügbar oder eine Alternative vorrätig ist. Um Pflegeheime, Sanitätshäuser, Ärzte und die eigene Apotheke zu vernetzen, wurde zudem eine weitere Online-Plattform mit einer zentralen Datenbank für Medikationspläne geschaffen. Auf die können Betroffene – mit unterschiedlichen Rechten – zugreifen. Dadurch habe jeder Akteur den aktuellen Stand. Dass zusätzliche Leistungen von der Krankenkasse vergütet werden sollten, kann sich Gnekow durchaus vorstellen – allerdings komme man mit dieser Forderung bislang nicht weiter. „Ich glaube, wir müssen einfach vielfach in Vorleistung treten“, so Gnekow – gegebenenfalls müsse man die Leistungen zunächst von den Patienten oder dem Heim honoriert bekommen.

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