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Der milde Winter ist schuld

Schwache Entwicklung im Apothekenmarkt, Versandhandel wächst

BERLIN (lk/ral) | Wegen des milden Winters und der damit gering ausgeprägten Erkältungssaison hat der Apothekenmarkt im März gemessen an der Stückzahl der abgegebenen Arzneimittel nur eine schwache Entwicklung gezeigt. Den aktuellen Zahlen von IMS Health zufolge sank die Packungszahl im März gegenüber dem Vorjahresmonat um zwei Prozent, obwohl der März 2014 einen Arbeitstag mehr als der Vorjahresmonat hatte. Gewachsen ist jedoch der Umsatz des Versandhandels mit OTC-Präparaten.

Nach zwei Vormonaten mit Umsatzrückgängen stagnierte der Apothekenmarkt der OTC-Arzneimittel aktuell bei plus 0,1 Prozent und 372 Millionen Euro. Die Mengenentwicklung zeigte sich im März 2014 mit Minus fünf Prozent auf 70 Millionen Packungen schwach. Die saisonale Komponente dieser Entwicklung wird laut IMS Health im Blick auf die Entwicklung einzelner Arzneimittelgruppen deutlich: Der Absatz von Arzneimitteln, die bei Erkältungen eingesetzt werden, war stark rückläufig, zum Beispiel bei Analgetika mit minus zehn Prozent, bei Expektoranzien ohne antiinfektive Komponente (-25%), Halsschmerzmitteln (-15%) oder Erkältungsmitteln ohne antiinfektive Komponente (-25%). Dagegen stieg der Absatz von Heuschnupfenmitteln zweistellig um 63 Prozent.

IMS-Hintergrundanalysen zur Absatzentwicklung zeigen, dass Arzneimittel, die zur Therapie chronischer Erkrankungen eingesetzt werden, im März 2014 nur ein geringes Mengenwachstum verbuchten. Innerhalb der führenden zehn Klassen erreichten Schilddrüsenmedikamente mit plus sechs Prozent den höchsten Zuwachs. Rückgänge im zweistelligen Bereich waren bei Makroliden (-15%) und Cephalosporinen (-11%) festzustellen.

Versandhandel: Plus bei OTC, Minus bei Rx

Der Umsatz des Versandhandels stieg im März um sechs Prozent auf 65 Millionen Euro. Der Markt der verschreibungsfreien Präparate legte nach aktuellen Zahlen von IMS Health sogar um elf Prozent zu. Dagegen mussten Rx-Arzneimittel erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen, dieses Mal um sieben Prozent.

Innerhalb der führenden zehn Produktgruppen konnten verschiedene Dermatika und Schlaf-/Beruhigungsmittel mit 48 Prozent beziehungsweise 28 Prozent die höchsten Wachstumsraten beim Versandhandel verbuchen. Der Mengenzuwachs des Versandhandels lag im März 2014 bei plus sechs Prozent (1,8 Millionen Packungen). 95 Prozent der über den elektronischen/telefonischen Bestellweg georderten Packungen waren laut IMS Health OTC-Präparate. Diese verbuchten ebenfalls ein Plus von sechs Prozent. Die Bedeutung von Rx-Präparaten im Versandhandel nimmt dagegen stetig ab, was laut IMS Health an fehlenden Anreizen für eine elektronische/telefonische Bestellung dieser Arzneimittel liegen mag.

Die häufigsten über den Versandhandel georderten Arzneimittelgruppen legten im ersten Quartal 2014 deutlich zu. Schlaf- und Beruhigungsmittel verbuchten mit plus 22 Prozent den größten Zuwachs, gefolgt von topischen Schnupfenmitteln mit plus zehn Prozent Absatzsteigerung. Rückgänge verbuchten in den ersten drei Monaten verschiedene Gruppen von Erkältungspräparaten - auch hier machte sich der milde Winter entsprechend bemerkbar. 

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