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Ausbildungspaten in der Apotheke

Interview mit Marion Punte

ADEXA-Mitglied Marion Punte arbeitet als PTA in einer niedersächsischen Apotheke mit rund 25 Angestellten. Für ADEXA engagiert sie sich als Arbeitnehmervertreterin im Berufsbildungs- und Prüfungsausschuss der Kammer für den PKA-Nachwuchs. Wir sprachen mit ihr darüber, wie die Auszubildenden in ihrer Apotheke betreut werden.
Foto: privat
Marion Punte

Adexa: Frau Punte, in der Apotheke, in der Sie tätig sind, gibt es ein besonderes System, um die Ausbildung der Azubis zu optimieren. Wer hatte die Idee dazu und wie funktioniert es?

Punte: Es hat sich über die Jahre entwickelt und irgendwann haben wir auf einer Teambesprechung „offiziell“ beschlossen, ein Patensystem ins Leben zu rufen.

Das Modell sieht so aus, dass wir vor Beginn einer Ausbildung bzw. eines Praktikums beschließen, wer Pate bei dieser Person wird. So hat sie oder er immer einen Ansprechpartner, von dem man über den Zeitraum betreut wird bzw. mit dem man lernt. Auch wenn es Probleme gibt, können diese mit dem Paten besprochen werden. Wir haben bis jetzt sehr gute Erfahrungen mit diesem Modell gemacht.

Adexa: Wie viele PKA-Azubis gibt es derzeit bei Ihnen? Und finden regelmäßige Absprachen zwischen den Beteiligten statt?

Punte: Zurzeit haben wir leider keine PKA-Auszubildende, dafür aber eine neue PKA, die am 15. April angefangen hat. Auch hier stellen wir für die erste Zeit einen Paten an ihre Seite. Man hat ja gerade am Anfang sehr viele Fragen, die die beiden dann gemeinsam bearbeiten können. Zum Beispiel: neues Computersystem, Abläufe in der Apotheke ... Dinge eben, die für alle anderen über die Jahre selbstverständlich geworden sind. Aber für jemanden, der neu ins Team kommt, ist halt am Anfang alles recht ungewohnt und nicht unbedingt selbstverständlich.

Ja, es finden regelmäßige Absprachen bzw. Besprechungen statt. Gerade auch wenn es um das Thema Berichte und Berichtshefte geht oder auch um das Lernen zu bestimmten Themen.

Adexa: Gilt dieses Konzept in abgewandelter Form auch für PTA-Praktikantinnen und Pharmazeuten im Praktikum?

Punte: Ja, auch dort arbeiten wir mit dem Konzept. Sogar bei Schulpraktikanten in leicht abgewandelter Form. Jeder, der neu ins Team kommt, bekommt erst einmal einen Paten an die Hand, an den er sich bei Fragen immer wenden kann.

Adexa: Profitieren davon vor allem die Azubis und Praktikanten oder auch die Apotheke selbst?

Punte: Sowohl als auch. Man lernt ja voneinander. Und indem man jemanden unterstützt, frischt man natürlich auch immer wieder selbst die Themen auf.

Adexa: Gibt es in Ihrer Apotheke ein QMS-System und falls ja, ist das Modell der Ausbildungspaten dort auch verankert?

Punte: Ja, wir sind QMS-zertifiziert, aber das Modell der Paten ist bis jetzt hier noch nicht verankert.

Adexa: Lässt sich so ein Modell Ihrer Meinung nach auch in kleineren Apotheken umsetzen?

Punte: Ja, das denke ich schon. Es kommt natürlich auf den Zeitfaktor an. Aber ich denke, es ist auf keinen Fall schlecht, wenn man ein wenig an die Hand genommen wird, um im Apothekenalltag besser klarzukommen und auch effektiver zu lernen. 

Fragen: Dr. Sigrid Joachimsthaler

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