Arzneimittel und Therapie

Sirolimus verringert die Viruslast

Hoffnung für HIV-Patienten

uk| Chronisch entzündliche Prozesse können das Immunsystem von Aids-Patienten zusätzlich destabilisieren. Deren Unterdrückung durch Immunsuppressiva könnte eine Schutzwirkung entfalten. Allerdings können Immunsuppressiva für die immungeschwächten Personen potenziell schädlich sein. Eine Studie untersuchte, wie Immunsuppressiva eine HIV-Infektion beeinflussen können.

Erst wenn eine kritische Grenze von CD4-positiven T-Gedächtniszellen unterschritten wird, zeigen sich Krankheitssymptome von Aids. Wie lange diese Latenzzeit dauert und wie gut die antiretrovirale Therapie greift, hängt neben der Immunkompetenz vor der Infektion auch vom Ausmaß chronisch entzündlicher Prozesse im Körper ab. Entzündungsprozesse könnten auf verschiedene Art die Ausbreitung der HI-Viren fördern. Ob und wie durch Immunsuppressiva diese Mechanismen beeinflusst werden können, untersuchte eine Forschergruppe der Universität von Kalifornien. Sie werteten die Daten von 91 nierentransplantierten HIV-Infizierten unter stabiler antiretroviraler Therapie aus, die nach der Transplantation Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Mycophenolat mofetil oder Prednison zur Immunsuppression erhielten. Es zeigte sich, dass die HI-Viren nach Transplantation und Langzeitgabe der Immunsuppressiva gut unter Kontrolle blieben. Während die verringerte HI-Viruslast unter Tacrolimus nur beim univariaten Auswertungsmodell signifikant war, zeigte sich unter Sirolimus auch im multivariaten Auswertungsmodell eine signifikante Senkung proviraler DNA-Spiegel ab Woche 12. Zwar müssen die Ergebnisse dieser kleinen Studie verifiziert werden, doch zeigen sie ebenso wie die Beobachtung einer anderen Studie, in der Sirolimus bei drei HIV-Patienten mit Kaposi-Sarkom zur teilweisen Remission führte, dass dieser Wirkstoff ein Kandidat zur verbesserten Pharmakotherapie von Aids sein könnte. 

Quelle

Stock PG et al. Reduction of HIV-Persistence Following Transplantation in HIV-Infected Kidney Transplant Recipients. Am J Transpl 2014; XX: 1-6.

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