DAZ aktuell

„Fälscher werden immer dreister“

securPharm betont anlässlich Herceptin®-Fälschung seine Bedeutung

BERLIN (daz) | Der Schutz der legalen Vertriebswege für Arzneimittel muss EU-weit, aber auch in Deutschland noch weiter erhöht werden, erklärte der Geschäftsführer von securPharm, Martin Bergen, anlässlich der Fälschungen von Herceptin®-Fläschchen (Trastuzumab). Fälscher würden immer dreister, deshalb müssten alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um Patienten maximale Sicherheit zu gewährleisten.

Der aktuelle Fälschungsfall macht nach Meinung der securPharm-Akteure deutlich, wie wichtig die Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie für die Patientensicherheit ist. Die vorgesehenen Sicherheitsmerkmale – Kennzeichnung jeder Packung durch einen individuellen Code und der Schutz des Inhalts vor Manipulation durch Packungen mit Sicherungsverschlüssen, die sich nicht unbemerkt öffnen lassen – könnten noch bessere Patientensicherheit schaffen, ist Bergen sicher. In Deutschland wird mit securPharm derzeit ein System zur Serialisierung von Arzneimittelverpackungen getestet, das künftig Teil eines EU-weiten Abwehrsystems gegen Arzneimittelfälschungen werden könnte.

BAK mahnt zur Vorsicht

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) und Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), warnt darüber hinaus: „Falls ein Patient das Medikament Herceptin® wider Erwarten zu Hause hat, sollte er es nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker anwenden.“ Der Fachmann könne prüfen, ob die jeweilige Packung bzw. Charge wegen Fälschungsverdachts behördlich zurückgerufen worden sei. Weitere Informationen zu den gefälschten Herceptin®-Fläschchen sowie den ebenfalls betroffenen Chargen der Arzneimittel Alimta® (Pemetrexed) und Humatrope® (Somatropin) lesen Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 30, 111 und 113.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.