Arzneimittel und Therapie

Vorhofflimmern durch NSAR?

Studie sieht Risikopotenzial bei Älteren

jb | Nicht-steroidale Antirheumatika könnten das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen – und zwar während der Einnahme und bis zu 30 Tage, nachdem die Einnahme beendet wurde. Das ergab eine prospektive, niederländische Kohortenstudie, in der seit 1990 Daten zu Krankheiten und Risikofaktoren von mehr als 8000 über 55-Jährigen erfasst werden.

Im Vergleich zu den Teilnehmern, die keine Schmerzmittel genommen hatten, war unter NSAR-Therapie das Risiko für Vorhofflimmern um 76% erhöht. Wurden innerhalb der letzten 30 Tage Analgetika eingenommen, war das Risiko für Vorhofflimmern sogar um 84% erhöht. Ein Zusammenhang mit der Dosierung wurde hier zwar beobachtet, war aber statistisch nicht signifikant. Erfasst wurden nur Analgetika, die auf ärztliche Verschreibung eingenommen wurden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 68,5 Jahre.

Als Ursache für den Anstieg diskutieren die Forscher die vermehrte Flüssigkeitsretention in den Nieren bedingt durch die Hemmung der Cyclooxygenase, die zu einem Blutdruckanstieg führt, und den negativen Einfluss der NSAR auf die Wirksamkeit von Diuretika und Antihypertensiva. Außerdem könne, so die Forscher, die ärztliche Verordnung von NSAR ein Indikator für eine entzündliche Erkrankung sein, die sich möglicherweise ebenfalls auf das Risiko für Herzrhythmusstörungen auswirkt.

Ob das Risiko zwischen den einzelnen Wirkstoffen variiert, wurde in dieser Studie nicht erfasst. Vorangegangene Untersuchungen, deren Ergebnisse in eine ähnliche Richtung weisen, deuten jedoch darauf hin, dass selektive COX-2-Inhibitoren hinsichtlich des Auftretens von Vorhofflimmern das größte Gefahrenpotenzial bergen.

Krijthe PJ et al. BMJOpen2014;4: e004059. doi:10.1136/bmjopen-2013-004059

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