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Effektiv, gesund und nachhaltig

So klappt‘s mit dem Abnehmen

hb | Das Spektrum der Diäten und den Markt der dazugehörigen Produkte beleuchtete in einem Seminar die Ernährungsexpertin Babette Rühe, Buchholz/Nordheide. Fazit: Zur Gewichtsabnahme führen alle, aber nicht unbedingt zu einer Verhaltensänderung beim Essen.
Foto: DAZ/Schelbert
Ernährungsexpertin Babette Rühe

Atkins oder LOGI-Kost (Low carb), Fit for fun-Diät, Gute Laune Diät (Low fat), Hollywood Diät (Trennkost), Schlank im Schlaf (Insulin Trennkost) heißen die Kuren, die vor allem in Frauenzeitschriften zum Abnehmen häufig mit blumigen Worten beschrieben werden. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Sehr beliebt sind Formula-Diäten in Form von Shakes, Suppen, Fertiggerichten oder Getränken, die entweder teilweise oder vollständig an die Stelle der regulären Ernährung treten. Sie sind leicht und schnell einzunehmen und sichern die Grundversorgung. Bei der Auswahl eines geeigneten Produktes sollte darauf geachtet werden, ob tatsächlich alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind und ob der Kohlenhydrat-Gehalt und der Brennwert ausreichend hoch sind. Ein weiterer Parameter ist die biologische Wertigkeit. Nachteilig bei Formula-Diäten ist, dass sie schnell eintönig werden. Außerdem bewirken sie keine Veränderung des Ernährungsverhaltens.

Diese Nachteile versucht ein Kompaktpaket auszugleichen, das eine Kur mit vier Phasen vorsieht: Entlastung (1. und 2. Tag), Stoffwechsel-Umstellung (3. bis 7. Tag), Fettverbrennung (8. bis 14. Tag) und Stabilisierung (3. und 4. Woche), bis das Wunschgewicht sich eingestellt hat. In den Phasen werden Shakes und Suppen in süßen und herzhaften Geschmacksrichtungen mit Rezepten als leichte und gesunde Beikost kombiniert. Außerdem wird die Ernährungsumstellung mehr und mehr mit einer Verhaltensänderung gekoppelt. Die Produktserie wird ergänzt durch einen Diätplan und ein Diättagebuch zur Erfolgskontrolle. Sie ist geeignet für Spezialernährung (glutenfrei und lactosearm) und auch für Diabetiker.

Das sozialwissenschaftliche Forschungs- und Beratungsinstitut „GP Forschungsgruppe“ hat kürzlich nach Auswertung von mehr als 30 vornehmlich amerikanischen Studien festgestellt, dass alle Diäten wirken, aber aufgrund unterschiedlicher Durchführungs- und Stabilisierungsphasen bestehen große Schwankungen. Insgesamt ist keine Diät den anderen überlegen. Moderat Fettreduzierte, Kalorienreduzierte, Protein- oder Kohlenhydratreiche erzielen eine annähernd gleiche Wirkung. Vegane und Formula-Diäten sind etwas schwächer in der Gewichtsstabilisierung.

Die drastischste Maßnahme, die Nulldiät mit weniger als 450 kcal pro Tag ist eher geeignet für klinische Anwendung. Dennoch kann ein einwöchiges Heilfasten durchaus ein guter Einstieg in eine langfristige Gewichtsreduktion sein, weil es erst mal für einen deutlichen Einschnitt in die Ernährungsgewohnheiten sorgt, glaubt Rühe. 

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