Arzneimittel und Therapie

Impfstoff gegen flexible Malaria-Erreger

(ck) | Bisher war die Suche nach einem Impfstoff gegen die Malaria erfolglos. Der Malaria-Erreger erweist sich als sehr flexibel, verändert sich durch Mutationen und entwickelt schnell Resistenzen. Nun ist es gelungen, mithilfe von Pantoffeltierchen-artigen Einzellern ein wichtiges Oberflächenprotein des Malaria-Erregers nachzubauen und eine wirksame Vakzine zu entwickeln. Einem Biotech-Unternehmen aus Münster ist es in Kooperation mit der Universität Edinburgh gelungen, eine Vielzahl von Genvariationen des Erregers zusammenzubringen und daraus einen Impfstoff herzustellen. An der Universität Edinburgh wurden sämtliche bisher bekannte Variationen von Oberflächenproteinen des Merozoiten-Stadiums von Plasmodium falciparum zusammengeführt. In Münster konnte dieser „Bauplan eines Super-Proteins“ umgesetzt werden. Dazu wurde in Pantoffeltierchen-artigen Einzellern der Gattung Tetrahymena mit gentechnischen Verfahren das gewünschte Oberflächenprotein produziert. Die verwendeten Tetrahymena thermophila sind enge Verwandte der Plasmodium-Arten, die die Malaria auslösen. Sie haben einen ähnlichen Aufbau und Stoffwechsel und sind geeignet, die Oberflächenproteine zu bilden. Entwickelt wurde ein Impfstoff, der das Oberflächenprotein enthält, das ca. 40% der Plasmodium-Hülle im Merozoiten-Stadium umfasst. Die Hoffnung besteht darin, dass durch die Impfung mit diesen Proteinen beim Menschen die Bildung von Antikörpern induziert werden kann, die dann den Erreger erkennen und im Idealfall die Krankheit unterbrechen, bevor die Parasiten sich in den roten Blutkörperchen ausbreiten können.  

Quelle: Cowan GJM et al. A Novel Malaria Vaccine Candidate Antigen Expressed in Tetrahymena thermophila

PLoS One 9(1): e87198. doi:10.1371/journal. pone.0087198

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