Wirtschaft

Niedrige Margen belasten

Zur Rose: Erster Überschuss nach DocMorris-Übernahme

BERLIN (lk) | Die Schweizer Zur Rose AG verdaut die Übernahme der niederländischen Versandapotheke DocMorris nur langsam: Nach einem Verlust von 15,5 Millionen Franken (12,7 Mio. Euro) im Geschäftsjahr 2013 konnte Zur Rose im ersten Halbjahr 2014 mit einem leichten Überschuss abschließen, aber noch nicht an die frühere Ertragskraft anschließen.

„Damit ist das Unternehmen nach dem wichtigen Übergangsjahr 2013 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat seine Position als europaweite Nummer Eins im Arzneimittelversand gefestigt. Für das Geschäftsjahr 2014 wird eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr erwartet“, kommentiert das Unternehmen seine Halbjahresbilanz.

Der Nettoumsatz stieg in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,9 Prozent auf 457,5 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) erhöhte sich auf sieben Millionen Franken (plus 131%). Nach Abschreibungen und Steuern blieb allerdings nur ein positives Unternehmensergebnis von 104.000 Franken. Laut Zur Rose ist dies auf die „grundsätzlich niedrige“ Handelsmarge im Medikamentenversand und die noch geringere Marge im Schweizer Großhandelsgeschäft zurückzuführen. „Im Weiteren sind wir dem laufenden Kostendruck im Gesundheitswesen ausgesetzt, insbesondere durch die staatlich verordneten Preissenkungen und Substitutionen durch Generika“, so Zur Rose gegenüber DAZ.online. Zudem hätten die Synergien durch die Integration der VfG-Logistik in Halle „noch nicht vollumfänglich genutzt“ werden können. Weitere Kosteneinsparungen würden ab Mitte 2015 durch die mit dem Neubau des DocMorris-Versandzentrums in Heerlen verbundenen Effizienzverbesserungen erwartet.

Laut Zur Rose hat DocMorris bereits „wesentlich zur erzielten Ergebnisverbesserung“ beigetragen. Das Umsatzwachstum von DocMorris habe sich weiter fortgesetzt. Das Online-Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten habe deutlich ausgebaut werden können. Trotz des Rabatt-Verbots bei Rx-Arzneimitteln habe DocMorris auch mit rezeptpflichtigen Medikamenten einen Zuwachs erzielen können, insbesondere als Versandkanal für chronisch kranke Patienten.

Die Zur Rose-Gruppe erwartet daher für das Geschäftsjahr 2014 insgesamt ein moderates Umsatzwachstum und in der zweiten Jahreshälfte weitere Verbesserungen der Profitabilität. 

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