Wirtschaft

AstraZeneca: Vorbereitet

Neues Übernahme-Angebot von Pfizer kann kommen

BERLIN (dpa-AFX) | Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca ist auf ein neues Gebot des US-Konkurrenten Pfizer vorbereitet. „Wir befinden uns in einer Periode, in der unterschiedliche Empfehlungen aus verschiedenen Richtungen auf uns zukommen“, sagte Aufsichtsratschef Leif Johansson letzte Woche der „Financial Times“. Als Aufsichtsratschef müsse er das Management auf verschiedene Szenarien vorbereiten. Sollte Pfizer einen neuen Vorschlag machen, dann müssen er und sein Management entscheiden, ob sie die Verhandlungen wieder eröffnen oder dem Bieter erneut eine Absage erteilen.

Ende Mai gab sich Pfizer im Übernahmepoker um den britischen Rivalen AstraZeneca vorerst geschlagen. Pfizer hatte zuletzt 69,4 Milliarden Pfund (87 Mrd. Euro) oder 55 Pfund je Aktie geboten. Trotz eines bereits kräftigen Aufschlags auf den vorherigen Aktienpreis forderten die Briten 59 Pfund und lehnten ab. Völlig vom Tisch ist eine mögliche Fusion damit allerdings nicht. Pfizer-Chef Ian Read machte im vergangenen Monat deutlich, sich „aggressiv“ weiter nach potenziellen Übernahmekandidaten umzuschauen. Allerdings muss der US-Pharmakonzern mit einem neuen Gebot für AstraZeneca bis November warten. AstraZeneca könnte hingegen schon Ende August die Verhandlungen neu beleben.

Zudem bekommt aber auch das Management vom britischen Pharmakonzern der Zeitung zufolge Druck von einigen seiner Aktionäre. So forcierte etwa der Vermögensverwalter Blackrock eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Das AstraZeneca-Management ist dazu bereit, wenn das Gebot 10% über der letzten Pfizer-Offerte liegt. Dies wäre bei 58,50 britischen Pfund je Aktie. Das gibt zwar Pfizer eine Indikation, die notwendig wäre, um AstraZeneca an den Verhandlungstisch zu bringen, der Unternehmenswert ändert sich aber kontinuierlich in der Pharmaindustrie. „Wissenschaftliche Fortschritte schaffen auch neue Werte“, sagte Johansson dazu. 

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