Gesundheitspolitik

Rezeptfreie PiDaNa® - Linke bleiben dran

Linksfraktion macht weiter Druck auf Bundesregierung

BERLIN (ks) | Die Linksfraktion hält das Thema rezeptfreie „Pille danach“ am Köcheln. Nachdem sich die Länder kürzlich wieder dafür ausgesprochen haben, die Abgabe des Notfallkontrazeptivums ohne ärztliche Verschreibung in Apotheken zu ermöglichen, fordert die Linke die Bundesregierung jetzt in einem Antrag auf, dieser Forderung des Bundesrats zu entsprechen.

Notfallkontrazeptiva mit dem Wirkstoff Levonorgestrel seien schnellstmöglich aus der Verschreibungspflicht zu entlassen, so „Die Linke“. Diese könnten in anderen europäischen Ländern rezeptfrei und komplikationslos in Apotheken gekauft werden – auch in Deutschland solle ein niedrigschwelliger und schneller Zugang zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft ermöglicht werden. Die Fraktion verweist weiterhin darauf, dass die Europäische Arzneimittelagentur derzeit sogar einen Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht für Ulipristalacetat prüfe. Und das, obwohl zu diesem Wirkstoff deutlich weniger Erfahrungen zu Risiken und Nebenwirkungen vorlägen.

Die Aufgabenübertragung auf Apotheker stelle kein Problem dar: Erfahrungen der Nachbarländer hätten gezeigt, dass eine ärztliche Betreuung nicht erforderlich sei. „Sowohl von Anwenderinnen als auch von der Apothekerschaft wird der rezeptfreie Verkauf positiv bewertet.“

SPD, Grüne und Linke setzten sich in den Jahren 2012 bis 2014 immer wieder für die Freigabe der „Pille danach“ ein. Die Regierung, namentlich die Union, lehnte dies jedoch stets ab. Seit 2013 fehlt ihr dafür allerdings die Mehrheit im Bundesrat. Ob Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) dem Druck weiterhin standhalten wird, wird sich zeigen. Am 2. Juli soll zu dem Antrag der Linken eine Anhörung im Bundestags-Gesundheitsausschuss stattfinden.

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