Gesundheitspolitik

Pangea schlägt wieder zu

Weltweite Aktion gegen illegale Internet-Arzneien

BERLIN (ks) | Die Operation „Pangea“ ist zum siebten Mal gegen Arzneimittelfälschungen im Internet aktiv geworden. Zwischen dem 13. und 20. Mai haben Fahnder weltweit über 540.000 verdächtige Postsendungen überprüft. Fast 20.000 Pakete wurden beschlagnahmt und rund 10.000 illegale Webseiten geschlossen. Hinter der Operation Pangea verbergen sich mittlerweile 111 Staaten, die – koordiniert von Interpol – mit der Weltzollorganisation, Europol, der Pharmaindustrie, internationalen Zahlungs- und Zustelldienstleistungsunternehmen und weiteren internationalen Organisationen gegen den illegalen Arzneihandel kämpfen.

Ziel der Aktionswoche war, das Angebot illegaler Produkte einzuschränken und die Menschen für die mit dem Arzneimittelkauf im Internet verbundenen möglichen Gesundheitsgefahren zu sensibilisieren. In Deutschland koordinierten das Zollkriminalamt (ZKA) und das Bundeskriminalamt (BKA) die Aktion. Allein in Frankfurt und Niederaula konnten in der Aktionswoche 816 (2013: 384) Brief- und Paketsendungen fragwürdigen Inhalts festgestellt werden, melden die Behörden. Dabei sei das Angebots-Spektrum groß: Mit rund 37 Prozent der Sicherstellungen hatten die Potenzmittel zwar die Nase vorn – aber auch Vitamintabletten, Schlankheitsmittel und Rheumapflaster, Schlaf- und Schmerztabletten, Herz- und Krebspräparate, Wachstumshormone, Haarwuchsmittel und Anabolika fanden die Fahnder.

„Das vermeintlich günstige Internetschnäppchen und der scheinbar problemlose Bestellvorgang scheinen die Verbraucher zum Kauf derartiger Produkte zu verleiten“, so BKA und ZKA. Das mögliche gesundheitliche Risiko bleibe in der Regel unberücksichtigt. ZKA-Präsident Norbert Drude betonte, dass die Behörden bei der Bekämpfung der Arzneimittelkriminalität vor großen Herausforderungen durch international agierende Täter stehen. „Nur eine enge internationale Zusammenarbeit aller Ermittlungsbehörden ist der richtige Weg, sich diesen kriminellen Banden und ihrem skrupellosen Umgang mit der Gesundheit der Verbraucher entgegenzustellen“, so Drude.

BKA-Chef mahnt zu Vorsicht

BKA-Präsident Jörg Ziercke appellierte an die Bürger: „Der Einkauf von Arzneimitteln über das Internet ist zwar bequem, illegalen Anbietern und Betrügern geht es jedoch ausschließlich um Ihr Geld. Die mögliche Gefährdung Ihrer Gesundheit mit gefälschten Arzneimitteln nehmen sie billigend in Kauf. Schützen Sie sich und Ihre Familie, indem Sie sich über den Arzneimittelkauf im Internet informieren, Angebote kritisch prüfen und nur bei zugelassenen Onlineapotheken bestellen!“  

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