Rekord-Schadenersatz

Takeda und Eli Lilly zu Milliarden-Zahlung verurteilt

BERLIN (az) | Wegen verschwiegener Krebsrisiken beim Antidiabetikum Actos® (Pioglitazon) hat ein US-Gericht die Pharmakonzerne Takeda und Eli Lilly zu Schadenersatz in Höhe von neun Milliarden US-Dollar (ca. 6,6 Mrd. Euro) verurteilt. Die Jury des Gerichts in Louisiana sah es als erwiesen an, dass die beiden Unternehmen die Krebsrisiken von Actos® verschwiegen haben. Takeda und Lilly kündigten an, das Urteil anfechten zu wollen.

Rekord-Schadenersatz

Takeda, Japans größter Pharmakonzern, hatte das Arzneimittel entwickelt, Eli Lilly die Vermarktung in den USA übernommen. Die Schadenersatz-Summe müssen sich die beiden Unternehmen teilen: Hersteller Takeda muss sechs Milliarden Dollar übernehmen, US-Vertriebspartner Eli Lilly drei Milliarden.

In den USA werden häufig sehr hohe Schadenersatz-Summen ausgesprochen, vor allem wenn es um Produkthaftung geht. Der sogenannte Strafschadenersatz soll auch eine strafende und abschreckende Funktion haben (punitative damage).

Hoffnung auf Revision

Beide Firmen erklärten vergangene Woche, das Urteil anfechten zu wollen. Häufig werden die Schadenersatz-Summen in den Revisionsverhandlungen deutlich reduziert. So musste der Ölriese Exxon Mobil, der wegen einer Ölpest ursprünglich zu fünf Milliarden Dollar verurteilt wurde, nach Angaben des „Handelsblatts“ nach der Revision nur ein Zehntel der ursprünglichen Summe bezahlen.

Drei vorherige Gerichtsverfahren waren nach Angaben der Konzerne zugunsten von Takeda ausgefallen; Eli Lilly tauchte in diesen Verfahren nach eigener Aussage nicht als Beklagter auf.

In Deutschland spielt Pioglitazon für den Hersteller nur eine sehr geringe Rolle. Nach Angaben von Takeda trägt es hierzulande nur etwa ein Prozent zum Konzern-Umsatz bei.

Erst vor wenigen Monaten hatte der japanische Konzern die Entwicklung des Diabetes-Wirkstoffkandidaten Fasiglifam in Phase III eingestellt, nachdem es Hinweise gegeben hatte, der Wirkstoff könnte die Leber schädigen. 

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