Wirtschaft

Antidiabetika legen zu IMS Health: Sieben Prozent mehr Umsatz in 2013

BERLIN (lk) | Der Umsatz mit Antidiabetika legte 2013 wieder überdurchschnittlich zu. Ohne Einbeziehung von Insulinzubehör verbuchte dieser Markt im Jahr 2013 ein Plus von 7 Prozent auf knapp 1,5 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Mengenentwicklung stagniert allerdings bei einer schwarzen Null (33 Mio. Packungen). Das geht aus einer aktuellen Auswertung von IMS Health hervor.

Humaninsuline und Analoga sind danach mit 61 Prozent Marktanteil die führenden Therapeutika nach Wert und Menge. Neuere Antidiabetika wie DPP-IV-Hemmer und GLP-1-Agonisten, die seit 2007 am Markt etabliert sind, liegen mit 26 Prozent beziehungsweise 6 Prozent auf Platz zwei und drei nach Umsatz. Gleichzeitig entfallen auf diese beiden Gruppen nur 13 Prozent der Packungen.

Jede dritte abgegebene Packung war ein Biguanid (Metformin). Dieser Wirkstoff ist bei der häufigsten Erkrankungsart, dem Typ-II-Diabetes, die „first-line“ Therapie. Die nach Umsatz führenden drei Gruppen beinhalten patentgeschützte Präparate und befinden sich mit einem Plus von 8 Prozent nach Wert und fünf Prozent nach Menge auf Wachstumskurs. Der Zuwachs geht auf Kosten von Generika-dominierten Therapien wie Biguaniden und Sulfonylharnstoffen. Generika verlieren insgesamt 7 Prozent nach Umsatz und 5 Prozent nach Absatz.

Die drei marktführenden Antidiabetika im Jahr 2013 gehören zur Gruppe der Analoga: Lantus von Sanofi Aventis, Novorapid von Novo-Nordisk und Humalog von Lilly. Neuzugänge innerhalb der letzten zwei Jahre sind der DPP-IV-Hemmer Komboglyze (Metformin/ Saxagliptin, BMS/AstraZeneca, Nov/2012), der SGLT-2-Hemmer Forxiga (Dapagliflozin, BMS/AstraZeneca, Dez/2012) und der GLP-1-Agonist Lyxumia (Lixisenatide, SanofiAventis, Mrz/2013).

In Deutschland leben nach Schätzung der DEGS Gesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts 7,2 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren mit Diabetes. Hinzu kommen geschätzte 2,1 Prozent mit bislang unerkanntem Diabetes. Gegenüber 1998 sei dies ein Zuwachs von 38 Prozent – 14 Prozent seien durch die Alterung der Bevölkerung zu erklären. Weitere mögliche Ursachen sind verbesserte Diagnosen und Behandlungen, Überlebensraten und eine Zunahme von Risikofaktoren. 

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