DAZ aktuell

PKV spart dank Herstellerrabatt

Arzneimittelausgaben nur wenig gestiegen

BERLIN (ks). Auch bei den privaten Krankenversicherungen zeigen die Arzneimittelspargesetze der Bundesregierung Wirkung. Laut dem aktuellen Zahlenbericht des PKV-Verbandes lagen im Jahr 2011 die Arzneimittelausgaben bei 2,449 Mrd. Euro (Apothekenverkaufspreis). Damit sind die Ausgaben nur um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In den Vorjahren war der Anstieg deutlich höher.

Ohne den seit 2011 auch für die PKV geltenden Herstellerabschlag hätte der Anstieg bei 8,5 Prozent gelegen. Durch den gesetzlichen Herstellerrabatt konnte die PKV jedoch ihre Arzneimittelausgaben um 161 Mio. Euro verringern. Bereits seit 2007 zeigt sich ein kontinuierlicher Rückgang des Anstiegs der Arzneimittelausgaben bei der PKV. Im Jahr 2010 lag er bei + 3,4 Prozent, in den Jahren zuvor bei + 4,9 Prozent (2009), 8,3 Prozent (2008) und 8,8 Prozent (2007). Der Anteil der Arzneimittelausgaben an den PKV-Gesamtausgaben lag 2011 bei 11,1 Prozent – bei der gesetzlichen Krankenversicherung betrug er demgegenüber 17,2 Prozent.

Anstieg bei ACE-Hemmern und Sartanen

Den größten Ausgabenblock im Arzneimittelbereich bilden die kardiovaskulären Medikamente. Gegenüber dem Vorjahr war dabei ein Anstieg um 9,8 Mio. Euro (+ 2,3%) festzustellen. Vor allem bei ACE-Hemmern und Sartanen stiegen die Verordnungszahlen. Gegenüber dem Vorjahr nahmen sie in diesem Segment um 3,6 Prozent zu, seit 2007 ist ein Anstieg um ein Drittel zu verzeichnen.

Für OTC-Präparate gaben die privaten Versicherer 2011 eine Summe von 323,3 Mio. Euro aus. Gegenüber 2010 sind dies 3,2 Prozent mehr. Top-Präparate waren Tebonin (12,2 Mio. Euro), Fresubin (5,9 Mio. Euro) und Sinupret (4,3 Mio. Euro).

Generikaquote weit unter der der GKV

Da die Apotheken bei PKV-Rezepten nicht zur Substitution angehalten sind, liegt die Generikaquote auf dem generikafähigen Markt noch immer weit unter der in der GKV. Gemessen an den 100 umsatzstärksten generikafähigen Wirkstoffen erhöhte sie sich 2011 bei den Privaten um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 56 Prozent – bei der GKV waren es 94,7 Prozent. Bei den Wirkstoffen mit Patentablauf im Jahr 2011 erreichte die Generikaquote in der PKV bei keinem Wirkstoff 15 Prozent.

Das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) hat für seinen Jahresbericht mehr als 55,5 Millionen Arzneimittelverordnungen ausgewertet, die zur Erstattung bei 15 der 43 PKV-Unternehmen eingereicht wurden. Bei diesen Unternehmen sind etwa 74 Prozent aller Privatversicherten versichert.



DAZ 2013, Nr. 9, S. 20

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