Altersabhängiger Entstehungsmechanismus

Prostatakrebs gilt als Erkrankung älterer Männer; dennoch sind etwa zwei Prozent der Betroffenen bei der Diagnose jünger als 50 Jahre. Ein früh auftretender Prostatakrebs ist durch eine relativ kleine Anzahl genetischer Veränderungen gekennzeichnet. Darunter sind wahrscheinlich einige sogenannte "Treiber-Mutationen", die Entstehen und Wachstum der Krebszellen besonders stark begünstigen. Brüche im Erbgut machen die Zellen anfällig für Krebs. Sie entstehen an spezifischen Stellen der DNA, unter Einwirkung von Testosteron. Inaktive Krebsgene werden durch den hormonellen Einfluss aktiviert. Die Forscher analysierten das vollständige Erbgut von Tumoren besonders junger Patienten und verglichen es mit dem älterer Patienten. Dabei fanden sie bei den jüngeren Männern markante Veränderungen in hormonregulierten Genen. Diese Unterschiede konnten an mehr als 10.000 Patienten bestätigt werden. Damit wurde erstmals gezeigt, dass es beim Prostatakarzinom altersabhängige Entstehungsmechanismen gibt.

DAZ 2013, Nr. 8, S. 6