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Schmidt geht auf Roadshow

BERLIN (lk/ks). Mit einem bundesweiten einstündigen "Klappendienst" will die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am 28. Februar gegen die stockende Umsetzung der versprochenen Not- und Nachtdienstpauschale durch die Bundesregierung protestieren. Nachdem DAZ.online letzten Freitag über den Plan berichtet hatte, entbrannte im dortigen Leserforum umgehend eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn einer derartigen Aktion – zumal sie zur Mittagszeit anberaumt ist.

Unter dem Motto "Den Tag zur Nacht machen" sollen am letzten Tag dieses Monats alle Apotheken im Bundesgebiet um zwölf Uhr für eine Stunde nur Klappendienst leisten. "Wir zerren den Nachtdienst ans Tageslicht", heißt es in der Kampagnenvorlage.

Vor der zentralen Protestaktion schickt die ABDA ihren Präsidenten Friedemann Schmidt durch die Redaktionsstuben der Regionalzeitungen auf "Roadshow", er "stellt sich vor und setzt seine Themen". Das Thema soll lauten: "Die Notwendigkeit, die versprochene Nacht- und Notdienstpauschale umzusetzen, um eine flächendeckende Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen." Begleitet und unterfüttert wird die Schmidt-Roadshow von einer repräsentativen Umfrage zum Wert des Nacht- und Notdienstes in den Augen der Bevölkerung. Die Umfrage soll als medialer Aufhänger für den Aktionstag dienen.

Damit die Apotheker genau wissen, wie der Aktionstag abläuft, erhalten sie von der ABDA ein "Drehbuch", "das ihnen erklärt, was der Aktionstag ist und wie sie teilnehmen können". Die Mitgliedsorganisationen sollen auf eine einheitliche "Sprachregelung" eingeschworen werden. Ziel der Aktion ist es laut ABDA-Plan, eine "öffentliche Solidarisierung mit den Apothekern" herzustellen und "Umsetzungsdruck auf die Politik auszuüben".

Auf DAZ.online wurde die Aktion heftig diskutiert: Wie groß wird die Teilnahmebereitschaft sein – und wird der Protest wahrgenommen werden? Einige Apotheken haben um die Uhrzeit ohnehin geschlossen und sehen daher nicht, was eine einstündige Schließung bringen sollte. Andere, etwa in Centern gelegene Apotheken, sehen sich härter getroffen, halten Solidarität aber für notwendig. Auch Friedemann Schmidt schaltete sich erneut in die Diskussion im Online-Forum ein. Seine Botschaft an die Kritiker: Wer will, soll seine Apotheke gerne länger geschlossen halten – "Hauptsache: am 28.2. von 12 Uhr bis 13 Uhr sind ALLE deutschen Apotheken zu!"



DAZ 2013, Nr. 6, S. 11

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