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Keine Blister mehr von Körber

Körber Gruppe fokussiert Kernaktivitäten der Verpackungssparte neu

HAMBURG (lk). Wie bereits Kohlpharma es vor gut zwei Jahren getan hat, steigt nun auch die Hamburger Körber-Gruppe aus der industriellen Verblisterung aus. Die Sparte Pharma-Verpackungssysteme mit Körber Medipak als Führungsgesellschaft soll sich künftig auf die Geschäftsfelder Pharma Technologie und Pharma Materials konzentrieren, teilte das Unternehmen mit.

Zurückziehen wird sich der Konzern damit aus dem Geschäftsbereich Pharma Services, bestehend aus den zwei Unternehmen AvidiaMed GmbH mit Sitz in Hamburg und Weimer Pharma GmbH mit Sitz in Rastatt. Die AvidiaMed hatte Technologien zur patientenindividuellen Verblisterung entwickelt und zur Marktreife gebracht. "Die politischen Rahmenbedingungen machen eine flächendeckende Versorgung mit dem MediFalter allerdings nicht möglich, auch die marktregulatorischen Hemmnisse für industrielle Anbieter sind nach wie vor groß", begründete das Unternehmen den jetzigen Rückzug. Der einzige Weg, einzelvertragliche Lösungen, sei beschritten worden, stelle sich aber "als extrem langwierig dar".

"Leider wurden die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen für einen deutschlandweiten Einsatz trotz enormer Einsparpotenziale für den Gesundheitssektor und einer deutlichen Vereinfachung und erhöhten Sicherheit für die Patienten nicht geschaffen", erklärt Vorstandsmitglied und CEO der Körber Medipak GmbH Gerhard Breu: "Wir haben uns deshalb entschlossen, unser Engagement in diesem Bereich zu beenden, um uns auf unser Kernportfolio zu konzentrieren."

Die AvidiaMed werde ihre vertraglichen Vereinbarungen marktseitig erfüllen. Die Versorgung der Patienten werde wie geplant bis Ende Juni 2013 sichergestellt. Jetzt soll versucht werden, einen Käufer zu finden. Gelingt dies nicht, werden beide Geschäftseinheiten wohl geschlossen.



DAZ 2013, Nr. 6, S. 20

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