Phytopharmaka

Pflanzen gegen Husten

Phytopharmaka helfen bei produktivem und trockenem Husten

lue | Gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit klagen Kunden über Husten. Eine Vielzahl von pflanzlichen Präparaten steht als Option bei produktivem oder trockenem Husten in der Selbstmedikation zur Verfügung. In der folgenden Übersicht stellen wir die wichtigsten Drogen mit ihren Anwendungsgebieten, Wirkungen und Inhaltsstoffen vor. Auch die Teezubereitung wird erläutert.

Thymiankraut

Ordnung: Lamiales

Familie: Lamiaceae

Gattung: Thymus

Art: Thymus vulgaris, Thymus zygis

Droge: herba

Synonyme: für T. vulgaris Garten-Thymian, Gemeiner Thymian, Römischer (Welscher) Thymian (Quendel), Kuttelkraut

Foto: Bionorica Arzneimittel GmbH
Thymian – bekannt als Gewürz und Heilpflanze des Jahres 2006.

Neben dem Echten Thymian Thymus vulgaris ist auch der Spanische Thymian Thymus zygis als Stammpflanze gebräuchlich. Thymus vulgaris ist ein aromatischer Zwergstrauch, der bis zu 30 Zentimeter hoch wird. Beheimatet ist er in Mittel- und Südeuropa. Dort wächst er bevorzugt an felsigen Hängen und Trockenrasen und blüht zwischen Mai und Oktober. Der Strauch mit vierkantigen, behaarten Stängeln ist stark verzweigt und besitzt kleine, gestielte elliptische Blätter mit kräftig behaarter Unterseite. Die Blattränder sind leicht nach unten eingerollt. In den oberen Blattachseln wachsen kleine hellviolette Blüten mit der für Lippenblütler typischen kurzen Ober- und längeren Unterlippe. Die Blüten sind in ährigen oder köpfchenförmigen Quirlen angeordnet. Thymus zygis wächst auf der Iberischen Halbinsel. Die Blätter sind im Gegensatz zu den Blättern von T. vulgaris ungestielt, linear-lanzettlich bis nadelförmig und beiderseits grün bis graugrün und behaart.Pharmazeutisch verwendet wird das Kraut. Die getrocknete Droge besteht aus ganzen Blättern, die von den Stängeln abgestreift wurden, sowie den Blüten. Erkennbar ist jedoch nur der Kelch mit kurzer Behaarung und weißen Borsten am Kelchgrund. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite graufilzig. Neben der bereits beschriebenen Blattform sind die Lamiaceen-Drüsenschuppen in grubigen Vertiefungen charakteristisch. Verfälschungen könnten mit anderen, zahlreichen Thymus-Unterarten vorkommen, beispielsweise mit T. serpyllum (Quendel), der einen niedrigeren Thymolgehalt hat.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Thymian riecht aromatisch, intensiv und charakteristisch. Der Geschmack ist ebenfalls aromatisch und etwas scharf.

Anwendung

Thymi herba gehört zu den Ätherisch-Öl-Drogen und wird innerlich bei Symptomen der Bronchitis, des Keuchhustens und bei Katarrhen der oberen Luftwege angewendet. Thymianpräparate enthalten Trocken- oder Fluidextrakt, teilweise auch das aus dem Kraut gewonnene Thymianöl. 10 g Droge pro Tag wird als wirksam erachtet. Je nach Herstellung der Extrakte entspricht das 1000 bis 1250 mg Trockenextrakt oder 3 bis 6 g Fluidextrakt [1]. Neben Tee oder Teemischungen werden Zubereitungen aus Thymiankraut in flüssigen und festen Darreichungsformen angeboten, letztere zum Schlucken oder Lutschen. Dabei kommen Thymiankraut-Zubereitungen in Mono- wie auch Kombipräparaten vor (siehe Tab. 1 und Tab. 7). In Kombination mit anderen Drogen können niedrigere Dosen ausreichend sein. [1] Volksheilkundlich wird die Droge bei Völlegefühl, Blähungen, Appetitlosigkeit sowie als Mundspülung bei Entzündungen verwendet [2].

Wichtige Inhaltsstoffe

Die Droge enthält 1 bis 2,5% ätherisches Öl (nach Ph. Eur. mindestens 1,2%), wobei beide Stammpflanzen ähnlich zusammengesetztes Öl liefern. Allerdings kann dessen Zusammensetzung abhängig von der Herkunft und dem Erntezeitpunkt der Droge stark variieren. Hauptkomponenten des ätherischen Öls sind Thymol (30 bis 50%) und Carvacrol (max. 3 bis 5%). Sie gehören zu den Monoterpen-Phenolen. Zudem sind Lamiaceen-Gerbstoffe wie Rosmarinsäure, Flavonoide und Triterpene in der Droge vertreten.

Wirkungen

Die im ätherischen Öl enthaltenen Monoterpen-Phenole Thymol und Carvacrol haben einen antibakteriellen Effekt. Thymol wirkt zudem in höheren Konzentrationen über β2-Rezeptoren bronchospasmolytisch. Die expektorierende Wirkung beruht auf einer gesteigerten Transportfunktion der Zilien in den Bronchien, indem seröse Interziliarflüssigkeit gebildet wird. Des Weiteren wurden schmerzlindernde, krampflösende und antivirale Effekte beobachtet; auch die Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion und eine verbesserte mukoziliäre Clearance konnten nachgewiesen werden [2].

Teezubereitung

1 bis 2 g Droge pro Tasse mit kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und dann durch ein Teesieb geben. Bei Bedarf mehrmals täglich trinken.

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Eukalyptusblätter, Eukalyptusöl

Ordnung: Myrtales

Familie: Myrtaceae

Gattung: Eucalyptus

Art: Eucalyptus globulus

Droge: folium

Synonyme: Fieberbaumblätter, Blaugummibaumblätter

Der Eukalyptusbaum hat einen glatten Stamm, kann bis zu 60 Meter hoch werden und kommt ursprünglich aus Australien. Die Jugendblätter sind oval und blaugrün gefärbt, die Folgeblätter sehen sichelförmig und graugrünlich aus. Nur die Folgeblätter werden als Droge verwendet, nicht die ovalen Primärblätter. Die Schnittdroge besteht aus den sichelförmigen Eukalyptusblättern. Der Rand ist glatt und leicht verdickt. Die Nervatur ist besonders an der Blattunterseite gut sichtbar. Auf der Blattspreite sind dunkle Korkwarzen sowie zahlreiche drüsige Punktierungen zu sehen. Verfälschungen kommen in der Praxis kaum vor. (Jungblätter dürfen nicht in der Droge enthalten sein.)

Foto: Klosterfrau
Die Blütenknospen von Eucalyptus globulus haben einen abspringenden Deckel, die Blüten sind weißlich.

Anwendung

Eukalyptusblätter sind zwar monographiert, aber kaum gebräuchlich. Häufiger wird das ätherische Öl der Eukalyptusblätter oder der Hauptinhaltsstoff des ätherischen Öls, das 1,8-Cineol in Fertigarzneimitteln verwendet. Das ätherische Öl kann unter anderem zur inneren und äußeren Anwendung bei Erkältungskrankheiten der Luftwege angewendet werden. Das isolierte 1,8-Cineol (Eucalyptol) ist zusätzlich bei entzündlichen Erkrankungen der Atemwege, akute und chronische Bronchitis und Sinusitis indiziert. Die mittlere Tagesdosis zur inneren Anwendung von Eukalyptusblättern entspricht 4 bis 6 g Droge [3], die des Eukalyptus-Öls 0,3 bis 0,6 g, am besten in magensaftresistenten Weichgelatinekapseln [2]. Verschiedene Eukalyptuszubereitungen sind in Mono- oder Kombipräparaten (siehe Tab. 2 und 3) zur inneren oder äußeren Anwendung enthalten. Die äußerlichen Anwendungen umfassen Salben, Cremes und Badezusätze. Fertige Teepräparate werden nicht angeboten. Volksheilkundlich sind Eukalyptusblätter als Magen-Darm-Mittel, Karminativum sowie bei Blasenerkrankungen bekannt [3].

Wichtige Inhaltsstoffe

Eucalypti folium enthält 1,5 bis 3,5% ätherisches Öl. Die Hauptkomponente des ätherischen Öls ist mit 70 bis 80% 1,8-Cineol. Im ätherischen Öl sind Sesquiterpene und eine geringe Menge an Monoterpenen wie alpha-Pinen und p-Cymen enthalten. Außerdem kommen in den Blättern unter anderem Gerbstoffe und Flavonoide vor.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Der typische, aromatische Geruch der Eukalyptusblätter erinnert an Kampfer. Im Geschmack sind die Blätter leicht bitter und adstringierend.

Wirkung

Durch die Inhalation des ätherischen Öls werden die Thermorezeptoren der Nasenschleimhaut aktiviert und die Erregung über den Nervus trigeminus weitergeleitet. Das Flimmerepithel wird stimuliert und die mukoziliäre Aktivität dadurch erhöht. Die Reinsubstanz 1,8-Cineol wirkt zudem über eine Inhibition von TNF alpha, Interleukin β und anderen chemotaktischen Zytokinen einer Hypersekretion von Schleim in den Atemwegen entgegen. Extrakte aus Eukalyptusblättern sind wesentlich schwächer wirksam als Eukalyptusöl [2]. Die Wirkung der Eukalyptusblätter werden als Analogieschluss vom Öl auf die Blattdroge erklärt [3].

Teezubereitung

1,5 bis 2 g fein zerschnittene Droge mit kochendem Wasser übergießen, fünf bis zehn Minuten bedeckt stehen lassen.

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Efeublätter

Ordnung: Apiales

Familie: Araliaceae

Gattung: Hedera

Art: Hedera helix

Droge: folium

Synonyme: Rankenefeu, Mauerefeu, Totenranke

Efeu ist eine Kletterpflanze mit immergrünen Blättern. Er kann bis zu 20 Meter hoch ranken. Die Pflanze ist in West-, Mittel- und Südeuropa heimisch und wächst vornehmlich in Wäldern oder an Felsen. Die Blätter an einer Pflanze sehen unterschiedlich aus (Blattdimorphismus): Während an nicht blühenden Zweigen drei- bis fünfeckig gelappte Blätter mit heller, fächerstrahliger Nervatur wachsen, sind Blätter an Zweigen mit Blüten rauten- oder lanzettenförmig. Die grünlich-gelben Blüten sind in Dolden angeordnet und wenig auffällig.

Foto: Prospan
Der Efeu ist Arzneipflanze des Jahres 2010 und blüht von September bis Dezember. Im Frühjahr trägt er schwarze Beeren.

Die im Frühjahr bis Frühsommer gesammelten Blätter der nicht blühenden Zweige werden verwendet. Die helle Nervatur ist in der Schnittdroge sichtbar. Ältere Blätter sind kahl, jüngere sind zerstreut weiß behaart. Gelegentlich werden auch Blätter der blütenbildenden Zweige mitgesammelt. Verfälschungen der Droge kommen praktisch nicht vor [3].

Alle Pflanzenteile sind giftig – siehe Kasten „Finger weg!“.

Anwendung

Zubereitungen aus Efeublättern sind zur symptomatischen Behandlung chronisch-entzündlicher Bronchialerkrankungen indiziert sowie bei Katarrhen der Luftwege. In flüssigen oder festen Fertigarzneimitteln (siehe Tab. 4) kommen Trocken- oder Fluidextrakte der Efeublätter zum Einsatz. Die wirksame Tagesdosis liegt bei 0,3 g Droge. Je nach Art der Herstellung entspricht das 45 bis 70 mg Trockenextrakt und beim Fluidextrakt abhängig vom Droge-Extrakt-Verhältnis (DEV) 300 mg (DEV 1:1) oder 3 g (DEV 1:10). Die Anwendung von klinisch geprüften Fertigarzneimitteln wird aufgrund der guten Verträglichkeit und der gut dokumentierten Wirksamkeit empfohlen [4]. In der Volksheilkunde werden Efeublätter-Zubereitungen bei Krampf- oder Reizhusten verwendet. Zum leichteren Abhusten des zähflüssigen Schleims werden sie unterstützend bei Pertussis gegeben [4]. Es können Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten. In der Volksheilkunde wurden Efeublätter darüber hinaus bei Gicht und Rheuma eingesetzt, Abkochungen äußerlich gegen parasitäre Erkrankungen (Läuse, Krätze).

Wichtige Inhaltsstoffe

Die Droge besteht aus 2,5 bis 6% Triterpensaponinen, dazu gehört auch das Hederacosid C. Hederacosid C ist ein Prodrug und wird im Körper zum pharmakodynamisch aktiven alpha-Hederin metabolisiert, weshalb das Ph. Eur. einen Hederacosid-C-Mindestgehalt von 3% fordert. Ferner sind Flavonoide, Polyacetylene und Chlorogensäureester in der Droge enthalten.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Die Blätter des Efeus riechen nur schwach wahrnehmbar und etwas muffig. Der Geschmack wird als fade, schleimig, etwas bitter und kratzend beschrieben.

Wirkung

Extrakte aus Efeublättern wirken expektorierend und spasmolytisch. Die Wirkung wird vornehmlich dem alpha-Hederin zugesprochen, welches aus Hederacosid C metabolisiert wird. Der bronchospasmolytische Effekt beruht auf der indirekten β2-mimetischen Wirkung des alpha-Hederins. Es erhöht die β-Rezeptorendichte an der Oberfläche der Bronchialzellen und steigert so die Ansprechbarkeit der Zelle auf Adrenalin. An dem spasmolytischen Effekt sollen auch Flavonoide und Chlorogensäureester beteiligt sein. Zusätzlich bilden die Bronchialzellen mehr Surfactant zur Sekretverdünnung. Das verdünnte Sekret kann leichter abgehustet werden [2]. Aber nicht nur dem alpha-Hederin, auch manchen Stoffen aus der Gruppe der Saponine wird eine expektorierende Wirkung bescheinigt (siehe Wirkung der Primelwurzel).

Teezubereitung

Teezubereitungen sind kaum gebräuchlich. Wegen der Gefahr der Überdosierung und des daraus resultierenden Erbrechens sollte Efeublättertee in der Selbstmedikation nicht empfohlen sondern standardisierte Fertigarzneimittel vorgezogen werden [4].

Finger weg!

Efeu ist in der Liste der giftigen Pflanzen aufgeführt. Vor allem Beeren und Blätter können in geringer Menge aufgenommen, zu mittelschweren Vergiftungen führen. Zudem können frische Efeublätter und der Blattsaft allergische Kontaktekzeme verursachen. Auslöser scheint der Inhaltsstoff Falcarinol zu sein [3].

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Primelwurzel

Ordnung: Ericales

Familie: Primulaceae

Gattung: Primula

Art: Primula veris, Primula elatior

Droge: radix

Synonyme: Schlüsselblumenwurzel

Die Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) und die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) gehören zu den Primelgewächsen. Sie sind in Zentral- und Vorderasien sowie in Europa beheimatet. Während Primula veris auf Wiesen und an Gebüschen wächst, findet man Primula elatior vermehrt auf feuchten Wiesen und in Wäldern. Beide Arten blühen von Mai bis April und stehen unter Naturschutz. Primula veris wird ungefähr 20 Zentimeter hoch, die Blätter bilden eine grundständige Rosette und die Blattspreite ist grob runzelig. Die goldgelben Blüten mit einem orangeroten Fleck in der Mitte bilden eine nickende Dolde und duften. Die Blüten der Primula elatior hingegen sind blassgelb mit einem etwas dunkleren Zentrum und duften kaum. Die Dolde besteht zudem aus weniger Blüten und die Pflanze wird etwas größer als Primula veris. Als Droge können auch die Blüten verwendet werden, die aufgrund des Geschmacks und dem niedrigeren Saponingehalt in der Pädiatrie bevorzugt werden sollen [4].

Foto: Klosterfrau
Die Blüten beider Schlüsselblumen-Arten unterscheiden sich in Anzahl, Farbe und Geruch, hier Primula veris.

Die Wurzeln werden am besten im dritten Jahr geerntet und bestehen aus Rhizom und Wurzel [3]. Das Rhizom ist graubraun, teils gerade, teils gekrümmt und höckerig. Die schwach längsgefurchten Wurzeln sind entweder hell- bis weißlichgelb (P. veris) oder blass- bis rötlichbraun (P. elatior). Die Gefahr der Verwechslung kann mit den Wurzeln des weißen Schwalbenwurz (Vincetoxicum officinale) auftreten [4].

Anwendung

Zubereitungen der Primelwurzel können bei Katarrhen der Luftwege eingenommen werden und sind traditionell in Kombination mit anderen Stoffen zur Unterstützung der Schleimlösung im Bereich der Atemwege zugelassen [3].

Volksheilkundlich soll die Wurzel bei Keuchhusten, Asthma, Spannungskopfschmerz und Gicht helfen [4]. Primelwurzelextrakt wird fast ausschließlich in Kombination mit anderen Drogenextrakten angewendet (siehe Tab. 7). Ein Monopräparat-Beispiel sind Ipalat®-Halspastillen. Auch in Teemischungen wird Primelwurzel verwendet.

Wichtige Inhaltsstoffe

Neben 3 bis 12% Triterpensaponine enthält die Droge Phenylglykoside (wie Primulaverin oder Primverin) und Flavonoide. Der charakteristische Geruch entsteht erst nach dem Trocknen der Droge und wird durch 5-Methoxysalicylsäuremethylester verursacht. Dieser entsteht aus Primulaverin und Primverin.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Beide Schlüsselblumen-Arten schmecken stark kratzend. Der schwache Geruch von P. veris erinnert an Anis, der von P. elatior an Salicylsäuremethylester.

Wirkung

Die expektorierende und sekretolytische Wirkung wird auf die in der Droge enthaltenen Saponine zurückgeführt. Die reizende Wirkung im oberen Verdauungstrakt führt über den Nervus vagus zur reflektorischen Freisetzung von dünnflüssigem Sekret in den Bronchien. Saponine wirken auch physikalisch in den Bronchien. Indem sie die Oberflächenspannung des Schleims herabsetzen, wird dieser dünnflüssiger [2]. Durch Überdosierung der Droge können Magenreizungen und Brechreiz auftreten [2, 4].

Teezubereitung

0,2 bis 0,5 g fein zerschnittene oder grob gepulverte Droge wird mit kaltem Wasser angesetzt, zum Sieden erhitzt und fünf Minuten stehen gelassen. Alle zwei bis drei Stunden kann eine Tasse getrunken werden, die am besten mit Honig gesüßt wird. Die wirksame Tagesdosis beträgt 0,5 bis 1,5 g Droge [4].

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Süßholzwurzel

Ordnung: Fabales

Familie: Fabaceae

Gattung: Glycyrrhiza

Art: Glycyrrhiza glabra, G. uralensis. G. inflata

Droge: radix

Synonyme: Lakritzenwurzel

Die Glycyrrhiza-Arten sind Stauden, die etwa einen Meter hoch wachsen. Die unpaarig gefiederten Blätter besitzen klebrige Drüsenhaare. Die blasslila gefärbten Blüten blühen von Juni bis Juli. Sie wachsen aus den Blattachseln und bilden aufrechte Blütentrauben. Glycyrrhiza glabra ist im Mittelmeer und Westasien heimisch, die beiden anderen Arten eher in Ostasien. Die Droge besteht aus geschälten oder ungeschälten Wurzeln und deren Ausläufern. Die Schnittdroge ist raufaserig und zitronengelb und lässt sich in Längsrichtung leicht spalten. Bei ungeschälten Stückchen sind graubraune, runzelige Korkfetzen vorhanden. Verfälschungen kommen in der Praxis nicht vor.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Die Süßholzwurzel verströmt einen schwachen, aber charakteristischen Geruch und schmeckt sehr süß und leicht aromatisch.

Anwendung

Zubereitungen aus Süßholzwurzel können bei Katarrhen der oberen Luftwege wie auch beim Ulcus ventriculi/duodeni verwendet werden. Süßholzwurzelextrakte kommen in Kombinationen mit anderen pflanzlichen Extrakten zum Einsatz. Die Droge ist zudem in Magentees – allein oder in Kombination mit anderen Drogen – enthalten, in Bronchialtees wird sie ebenfalls in Kombination verwendet. Der Anteil der Droge kann in Teemischungen bis zu 35% betragen. Die Wurzeln werden wegen ihrer Süßungskraft teilweise als Hilfsstoff verwendet. Die mittlere Tagesdosis beträgt ca. 5 bis 15 g Droge, das entspricht 200 mg bis 800 mg Glycyrrhizin. Diese Dosis darf nicht überschritten werden und Neben- und Wechselwirkungen müssen beachtet werden. Wegen der Gefahr einer Hypokaliämie sollen Zubereitungen der Süßholzwurzel ohne ärztlichen Rat nicht länger als vier bis sechs Wochen angewendet werden.

Wird die Droge als Geschmackskorrigenz mit einer Tagesdosis von maximal 100 mg Glycyrrhizin verwendet, bestehen keine Einwände [2]. Bei Lakritze wurde ein maximaler Gehalt von 200 mg Glycyrrhizin pro 100 g festgelegt, wobei nicht mehr als 50 g Lakritz pro Tag verzehrt werden sollte. Ist der Gehalt höher, muss der Hersteller sein Produkt mit dem Wort „Starklakritz“ und der Höchstverzehrmenge kennzeichnen.

Wichtige Inhaltsstoffe

Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe sind zwei bis 15% Triterpensaponine, darunter die Kalium- und Calciumsalze der Glycyrrhizinsäure sowie 0,65 bis 2% Flavonoide. Neben ungefähr 10% Polysacchariden sind Isoflavone, Cumarine und Phytosterole enthalten.

Wirkung

Neben der schleimhautprotektiven und antiphlogistischen Wirkung des Glycyrrhizins bzw. der Glycyrrhizinsäure wurden in Tierversuchen eine sekretolytische und expektorierende Wirkung der Droge nachgewiesen.

Teezubereitung

1 g bis 1,5 g fein zerschnittene oder grob gepulverte Droge mit kochendem Wasser übergießen oder mit kaltem Wasser ansetzen und kurz zum Sieden erhitzen, nach 10 bis 15 Minuten durch ein Teesieb geben. Keine längerfristige Anwendung!

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Eibischwurzel/-blätter

Ordnung: Malvales

Familie: Malvaceae

Gattung: Althaea

Art: Althaea officinalis

Droge: folium und radix

Synonyme: Altheeblätter (folium), Weißwurzel, Schleimwurzel, Schleimtee (radix)

Die mehrjährige, weichbehaarte Pflanze kann bis zu 150 Zentimeter hoch werden und ist in ganz Europa und Westasien heimisch. Am Stängel sitzen drei- bis fünflappige Blätter mit handförmiger Nervatur. Die hellrosa Blüten entspringen den Blattachseln. Die Pflanze blüht von Juli bis September. Sowohl die Blätter als auch die Wurzeln werden pharmazeutisch verwendet.

Foto: Sertürner Bildarchiv
Die Eibischblätter sind behaart und schmecken schleimig.

Die Blattdroge ist an der Blattoberseite wie –unterseite behaart, auch die handförmige Nervatur ist sichtbar. In der Droge sind zudem Blattstielfragmente sowie vereinzelt Samen oder Bruchstücke der Fruchtstände vorhanden. Die Wurzeldroge ist hellgelblich bis weiß, da sie von den äußeren Rindenschichten befreit ist. Wenn die Droge ungeschält ist und mit Sulfitlauge gebleicht wurde, sollte ein Zertifikat mit Ph. Eur.-Prüfung zu den Rückständen vom Lieferanten vorgelegt werden [4]. Die Wurzelstücke sind fast zylindrisch und faserig. Dunkle Narben an der Droge zeugen von Seitenwurzeln.

Verfälschungen könnten mit den Wurzeln der Stockmalve (Althaeae rosea) oder den Blättern der Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca) auftreten.

Achtung, Zucker!

Da Eibischsirup viel Zucker enthält, muss der Hersteller den Zuckergehalt und die Broteinheiten des Sirups angeben. So können Diabetiker den Zuckergehalt berücksichtigen.

Anwendung

Eibischblätter und –wurzeln sind Schleimdrogen. Sie können bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenem Reizhusten verwendet werden. Die Wurzeln können zudem bei leichten Entzündungen der Magenschleimhaut angewendet werden. Volksheilkundlich sollen frische, ausgequetschte Blätter bei Insektenstichen helfen [4].

In Fertigarzneimitteln und Teemischungen werden Eibischblätter nicht oder kaum mehr verwendet [3]. Eibischwurzel wird als Fluidextrakt überwiegend in Kombination mit anderen Drogen angeboten. Monopräparate sind selten; Beispiele sind Phytohustill® Hustenreizstiller Pastillen und Sirup. Eibischwurzel wird zudem in Teemischungen angeboten. Die wirksame Tagesdosis von Eibuschwurzeln liegt bei sechs Gramm, die der Extrakte ist abhängig von der Art der Herstellung.

Wichtige Inhaltsstoffe

In den Blättern kommen sechs bis 10% Membranschleim vor, in der Wurzel sogar bis zu 15%. Dieser Schleim besteht aus einem Gemisch verschiedener Polysaccharide. Der Wurzelmembranschleim enthält außerdem Stärke und Pektin. In den Blättern kommen neben den Schleimstoffen 0,2% ätherisches Öl und Flavonoide vor.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Die Eibischwurzeln riechen leicht mehlig und schmecken schleimig und etwas süß.

Wirkung

Der Schleim von Eibischwurzeln und -blättern soll eine schützende Schicht im Hals und Rachen bilden und so den Hustenreiz verhindern. Die Wirkung auf Luftröhre und Bronchien werden kontrovers diskutiert [2].

Teezubereitungen aus Althaeae radix

Ein knapper Teelöffel voll Droge wird mit kaltem Wasser übergossen und unter häufigem Umrühren ein bis zwei Stunden stehen gelassen. Der Kaltauszug wird kurz bis zum Sieden erhitzt und gleich wieder abgekühlt. Eventuell durch ein Teesieb geben. Diese Prozedur ist dem hohen Anteil an Stärke und Pektin geschuldet: Durch die Hitze bei einer „normalen“ Teezubereitung würde eine sehr dickflüssige, zähe Schleimzubereitung entstehen. Eine Tasse Tee kann dreimal täglich getrunken werden.

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Isländisches Moos

Ordnung: Lecanorales

Familie: Parmeliaceae

Gattung: Cetraria

Art: Cetraria islandica, Cetraria ericetorum

Droge: Lichen islandicus

Synonyme: Heideflechte, Lungen-, Hirschhorn-, Tartschen-, Fieberflechte, Fieber-, Lungen-, Purgiermoos

Isländisch Moos ist nicht nur auf Island, sondern auch in den Mittel- und Hochgebirgen von Nord-, Mittel- und Osteuropa heimisch. Botanisch gesehen gehört Isländisch Moos gar nicht zu den Moosen, sondern wird den Flechten zugeordnet. Die Pflanze wird etwa zehn Zentimeter groß und hat einen gabelig verzweigten Thallus (Flechtenkörper) mit oberseits olivgrünem bis braunem Lappen. Die Unterseite ist weißlichgrau und weiß gefleckt. Der Rand der Flechte ist borstig gewimpert. Die verwendete Droge besteht aus dem Thallus, wobei die unterschiedlich gefärbten Seiten ebenso erkennbar sind wie die gabelige Verzweigung mit Zipfeln. Verfälschungen könnten mit Cladonia-Arten auftreten, kommen aber selten vor. Auf die Verunreinigungen durch Gräser oder Moose ist zu achten: Sie darf laut Ph. Eur. maximal 5% betragen.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Isländisch Moos gehört zu den Flechten und ist eine Symbiose aus Alge und Pilz.

Anwendung

Isländisch Moos ist eine Schleimstoff- und Bitterstoffdroge. Sie ist zugelassen bei Schleimhautreizungen im Mund und Rachenraum, trockenem Reizhusten und bei Appetitlosigkeit. Die Tagesdosis beträgt vier bis sechs Gramm, bei Extrakten ist die Dosis abhängig von der Herstellung. Isländisch Moos-Extrakte werden überwiegend als Lutschpastillen oder als Droge in Teemischungen (bis zu 10%) angeboten. Die Pastillen können aufgrund des physikalischen Wirkprinzips als Medizinprodukt auf den Markt gebracht werden (s. Tab. 5) [2]. Volksheilkundlich wurde die Droge unter anderem bei Nieren-Blasenleiden oder äußerlich bei schlecht heilenden Wunden verwendet.

Wichtige Inhaltsstoffe

Wasserlösliche Schleimstoffe, darunter die Hauptkomponenten Lichenin und Isolichenin, sind mit 50% vertreten. Des Weiteren kommen die Usninsäure und bitterschmeckende Flechtensäuren wie die Cetrarsäure vor.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Der getrocknete Thallus des Isländisch Moos riecht schwach eigenartig und schmeckt fade bis schleimig bitter.

Wirkung

Die reizlindernde und antitussive Wirkung beruht darauf, dass der Pflanzenschleim mit Wasser eine viskose Lösung bildet und damit die Oberfläche der gereizten Schleimhaut schützt [2].

Teezubereitung

Zwei bis vier Gramm fein zerschnittene Droge mit kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Wenn der Tee zu bitter ist, wird vorgeschlagen, die Droge mit kochendem Wasser zu übergießen und dieses sofort wieder abzugießen um die bitterschmeckenden Flechtensäuren zu entfernen [3].

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Spitzwegerich

Ordnung: Lamiales

Familie: Plantaginaceae

Gattung: Plantago

Art: Plantago lanceolata

Droge: folium und herba

Synonyme: Heilwegerich, Wundwegerich

Der Spitzwegerich Plantago lanceolata wächst in ganz Europa sowie Nord- und Mittelasien und kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Die langen, lanzettlich-schmalen Blätter stehen in einer grundständigen Blattrosette und haben kräftige Längsnerven. Der Spitzwegerich blüht von April bis September. Die unscheinbaren Blüten sind bräunlich und bilden walzenförmige Ähren. Lediglich die abstehenden gelblich-weißen Staubblätter sind auffällig. Als Droge werden nach Ph. Eur. die Blätter verwendet, nach dem DAC das Kraut [4]. In der Blattdroge kommen aber auch Bruchstücke der braunen Blütenähren mit Hochblättern und den Blütenschäften vor. Die Blattstückchen sind hell- oder graugrün mit fast parallel verlaufenden weißlich-grünen Nerven an der Blattunterseite. Die Blattstielteile sind grün bis braunschwarz. Eine gefährliche Verfälschung könnte mit Digitalis-lanata-Blättern auftreten. Die Blätter des Wolligen Fingerhuts haben nämlich eine ähnliche Blattnervatur.

Foto: Sertürner Bildarchiv
Der Name des Spitzwegerichs ist Programm: Wegerich bedeutet soviel wie Wegelagerer oder Wegbeherrscher.

Anwendung

Spitzwegerichzubereitungen können innerlich bei Katarrhen der Luftwege und Entzündungen im Mund und Rachen angewendet werden, äußerlich bei Entzündungen der Haut. In Fertigarzneimitteln werden Spitzwegerichblätter vorwiegend als Fluidextrakte verwendet (Tab. 6). Auch als Tee und in Teemischungen wird die Droge angeboten. Die mittlere Tagesdosis beträgt drei bis sechs Gramm Droge, die Tagesdosis der Zubereitungen variiert je nach Art der Herstellung. Volksheilkundlich findet die Droge Anwendung bei Insektenstichen und zur ersten Wundversorgung als Hämostyptikum.

Wichtige Inhaltsstoffe

In der Droge sind 2 bis 3% Iridoidglycoside enthalten. Hauptverbindungen der Iridoidglycoside sind Aucubin und Catalpol; Asperulosid und Globularin kommen in geringer Menge vor. Phenyletanoide, darunter das Acteosid, sind mit 3 bis 8% vertreten, Schleimstoffe mit 2 bis 6%. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe und Flavonoide.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009
Die Blätter des Spitzwegerichs schmecken schleimig, leicht bitter und salzig.

Wirkung

Die in der Droge enthaltenen Schleimstoffe wirken, wie bereits beim Isländisch Moos besprochen, reizlindernd [3]. Den Iridoiden wird ein antibakterieller Effekt zugesprochen [2].

Katarrh

Ein Katarrh bezeichnet eine Entzündung der Schleimhautentzündung, beispielsweise der Bronchien, die mit Schleimabsonderung einhergeht.

Teezubereitung

Zwei bis vier Gramm geschnittene Droge werden mit kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten durch ein Teesieb gegeben. Die Droge kann auch kalt angesetzt und kurz zum Sieden erhitzt werden.

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Pelargoniumwurzel

Ordnung: Geraniales

Familie: Geraniaceae

Gattung: Pelargonium

Art: Pelargonium sidoides

Droge: radix

Synonyme: Kapland-Pelargonie

Die Kapland-Pelargonie ist ein in Südafrika beheimateter Kleinstrauch, der bis zu 80 Zentimeter hoch wachsen kann. Die tiefroten Blüten sind in Scheindolden angeordnet und blühen von Juli bis September. Die Blätter sind herzförmig mit abgerundeter Spitze, haben einen feingelapptem Rand und fühlen sich durch die vielen Drüsenhaare samtig an. Verwendeter Drogenteil ist die Wurzel. Die dunkelbraunen Wurzelstücke sind sehr massiv und bis zu 15 Zentimeter lang. Dabei wechseln sich knollige Abschnitte mit unverdickten und langgestreckten Bereichen ab.

Quelle: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009.
Die Ernte der Kapland-Pelargonie erfolgt im Kulturanbau nach drei Jahren.

Anwendung

Aufgrund von experimentellen und klinischen Studien mit dem ethanolisch-wässrigen Extrakt EPS 7630 aus Pelargonium-sidoides-Wurzeln wurde für das Anwendungsgebiet akute Bronchitis ein Arzneimittel unter dem Handelsnamen Umckaloabo® zugelassen. Die Studien gelten nur für den ethanolischen Spezialextrakt EPS 7630. Umckaloabo® gibt es als Saft, Tropfen und Filmtabletten mit dem standardisierten ethanolisch-wässrigen Wurzel-Extrakt in verschiedenen Konzentrationen.

Wichtige Inhaltsstoffe

Bei dem ethanolisch-wässrigen Extrakt aus der Pelargonium-sidoides-Wurzel handelt es sich um eine komplex zusammengesetzte Mischung einer Vielzahl von Inhaltsstoffen, die in ihrer Gesamtheit als Wirkstoff anzusehen sind. Wesentliche Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, deren Gehalt bei 9% liegt und 0,5% Cumarine, die zum Teil einen hohen Oxygenierungsgrad aufweisen. Beispiele hierfür sind Scopoletin oder Umckalin. Auch Flavonoide und Phytosterole sind enthalten.

Foto: Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka; 5. Auflage 2009.
Die Pelargoniumwurzel riecht unauffällig, schmeckt leicht bitter und ist adstringierend.

Wirkungen

Der Wirkmechanismus ist nicht vollends geklärt. Experimentell konnte gezeigt werde, dass der Extrakt EPS 7630 das Anheften von Viren und Bakterien an die Bronchialzellen verhindert oder zumindest erschwert. Zudem ist in mehreren Versuchen ein immunstimulierender Effekt nachgewiesen worden. In einer In-vitro-Studie beispielsweise wurde die Phagozytose stimuliert. Dabei werden reaktive Sauerstoffmetaboliten freigesetzt, die pathogene Keime in den Zellen abtöten können. In verschiedenen In-vitro-Testmodellen mit dem Extrakt oder einzelnen Inhaltsstoffen von P. sidoides konnten Zytokin-induzierende und zytoprotektive Eigenschaften festgestellt werden. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Makrophagen als sogenannte Fresszellen aktiviert werden. Auch eine Stimulation des respiratorischen Flimmerepithels wird beschrieben [2].

Beratungshinweis

Umckaloabo® darf bei erhöhter Blutungsneigung und Anwendung gerinnungshemmender Arzneimittel nicht eingenommen werden, da bei gleichzeitiger Gabe von Cumarinderivaten eine Verstärkung der blutgerinnungshemmenden Wirkung möglich ist.

Quelle

[1] Fintelmann V. Kompendium Phytopharmaka, 6. Auflage, Medizinische Medien Informations GmbH 2008.

[2] Schilcher H et al. Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Elsevier GmbH 2010.

[3] Wichtl M et al. Teedrogen und Phytopharmaka, 5. Auflage, Wiss. Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2009.

[4] Schilcher H, Pfefferle L. aporello Heilpflanzen, 1. Auflage, Deutscher Apotheker Verlag 2013.

[5] Lauer Fischer Taxe, Stand 29. November 2013. 

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