Prisma

In Vesikeln sicher ans Ziel

Medizin-Nobelpreis 2013

cae | Den Medizin-Nobelpreis 2013 erhalten die Biochemiker James Rothman, Randy Schekman und Thomas Südhof für ihre Entdeckungen zum Vesikel-Transport im menschlichen Organismus.

Die drei Nobelpreisträger haben gemeinsam auf molekularer Ebene erforscht, wie der Transport von Substanzen innerhalb von Vesikeln, „Bläschen“ mit Durchmessern von nur wenigen Mikrometern, im menschlichen Organismus funktioniert; dabei schließt „Transport“ die Verpackung und die Entladung der Substanzen mit ein. Schekman entdeckte eine Gruppe von Genen, die bestimmte Proteine codieren, die für den Vesikel-Transport notwendig sind. Südhof wies nach, wie die Vesikel über bestimmte Signale dirigiert werden. Rothman zeigte, wie die Proteine arbeiten, die den Vesikeln ermöglichen, mit ihren Zielstrukturen zu fusionieren und ihnen ihre Ladung zu übergeben.

Südhof wurde 1955 in Göttingen geboren und ist seit 2008 Professor für Molekulare und Zelluläre Physiologie, Psychiatrie und Neurologie an der Stanford University in Kalifornien. Er hat sich insbesondere mit der Signalübertragung im Nervensystem befasst. So gelang ihm die Identifizierung und Klonierung einer Reihe von Proteinen, die an der Freisetzung von Neurotransmittern an Synapsen beteiligt sind. Die Kenntnis dieser Prozesse lässt auch typische Defekte erkennen, die mit bestimmten Erkrankungen verbunden sind; sie sind für die Diagnostik von Bedeutung, bieten aber bislang keine neuen Therapieansätze.

Forschungsministerin Johanna Wanka sagte in ihrer Gratulation: „Diese große Auszeichnung ist zugleich Anerkennung und Ansporn für alle deutschen Wissenschaftler, die sich in der Gesundheitsforschung engagieren.“

Der Nobelpreis wird am 10. Dezember überreicht und ist mit insgesamt 8 Millionen Schwedischen Kronen (920.000 Euro) dotiert. 

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