Prisma

Nicht besser als Placebo

Magnet- und Kupferarmbänder bei rheumatoider Arthritis

lue | Der Glaube an die schmerzlindernde Wirkung von Magnet- und Kupferschmuck reicht weit zurück. Entsprechende Armbänder sind heutzutage nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken – Fragen, Erfahrungsberichte und Anbieter tummeln sich nicht nur im Internet; der Umsatz ist immens.

Doch nach den Ergebnissen einer englischen Studie profitieren Patienten mit rheumatoider Arthritis nicht: Die Armbänder hatten keinen Einfluss auf Schmerzen, Entzündungen oder die Anzahl der geschwollenen Gelenke. Die Studie wurde an der University of York durchgeführt. Für die randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Crossover-Studie wurden 70 Patienten mit rheumatoider Arthritis ausgewählt; 65 haben alle Phasen der Studie abgeschlossen. Die Patienten trugen für jeweils fünf Wochen vier verschiedene Armbänder: ein Kupferarmband, ein Magnetarmband mit ungefähr 2200 Gauss sowie ein schwach magnetisiertes und ein demagnetisiertes Armband als Placebo. Untersucht wurden unter anderem das persönliche Schmerzempfinden, die Beweglichkeit, die Anzahl der geschwollenen Gelenke und Entzündungsparameter wie CRP. Das Ergebnis: Es konnte keine signifikante Verbesserung des Krankheitsverlaufs durch Magnet- oder Kupferarmbänder im Vergleich zum Placebo verzeichnet werden. Warum manche Anwender trotzdem einen gefühlten Nutzen haben, erklärt Stewart Richmond von der University of York nicht nur durch den Placebo-Effekt: Die Patienten legen das Armband in einer Phase akuten Schmerzes an. Das Abklingen des Schmerzes schreiben sie dann weniger dem schubförmigen Verlauf der Erkrankung, sondern eher dem vermeintlich therapeutischen Effekt des Armbands zu. 

Quelle: Richmond SJ et al. Copper Bracelets and Magnetic Wrist Straps for Rheumatoid Arthritis – Analgesic and Anti-Inflammatory Effects. PLoS ONE 2013; 8(9).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.