Prisma

Pflaster gegen MS

(hel). Myelinpeptide über die Haut verabreicht können immunmodulatorisch wirken. Das zeigten Polnische Forscher jetzt in einer kleinen Studie mit 30 Patienten mit multipler Sklerose.

Die Forscher brachten drei speziell aufbereitete Myelinpeptide (jeweils ein immunogener Abschnitt des Myelin-Basischen Proteins (MBP), des Myelin-Oligodendrozyten-Glykoproteins (MOG) und des Proteolipid-Proteins (PLP)) in ein Pflaster.

16 Patienten erhielten ein Pflaster mit je 1 mg der drei Peptide, vier mit 10 mg, zehn Patienten bekamen ein Placebo. Das Pflaster wurde im ersten Monat wöchentlich, danach monatlich gewechselt. Die Patienten waren zwischen 18 und 55 Jahre alt und hatten eine schubförmig-remittierende Form der multiplen Sklerose. Alle hatten mindestens einen MS-Schub in den vergangenen zwölf Monaten und waren seit mindestens drei Monaten ohne immunmodulierende Basistherapie.

Nach einem Jahr transdermaler Therapie war in der 1-mg-Gruppe die Gesamtzahl der kernspintomografisch sichtbaren Läsionen um 66,5% geringer als mit dem Placebopflaster. Auch die Zahl der neuen Läsionen war um knapp 70% geringer (0,75 vs. 2,4). Das Volumen der Läsionen reduzierte sich signifikant um 20%, während es unter Placebo um 25% zugenommen hatte. Die jährliche Schubrate war mit 0,43 im Vergleich zu 1,4 um rund zwei Drittel statistisch signifikant geringer als unter Placebo.

Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. 20% der Patienten hatten Juckreiz durch das Pflaster. 

Quelle: Walczak, A., et al.: JAMA Neurol. 2013; Online: doi:10.1001/jamaneurol.2013.3022.

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