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Die ersten WIPIG- Präventionstage in Nürnberg

"Prävention in der Apotheke ist mehr als Tipps zum gesunden Leben." Diese Botschaft wurde den Teilnehmern der Präventionstage in Nürnberg in spannenden Vorträgen eindrucksvoll vermittelt. Zudem dürfen sich drei weitere Absolventen der Weiterbildung "Prävention und Gesundheitsförderung" seit diesem Wochenende "Präventionsmanager WIPIG" nennen. Sie erhielten zum Abschluss der Veranstaltung ihre Urkunden.
Drei frischgebackene Präventionsmanager WIPIG erhielten vergangenen Sonntag ihre Urkunden (von links): Lucia Maria Bieber, Christine Reincke und Veronika Grimm; rechts Dr. Helmut Schlager. Foto: Meißner-Wipig

"Beim Arzt versuchen Demenzpatienten häufig den Schein zu wahren, und das gelingt für kurze Zeit sehr gut. Daher fallen beginnende Demenzen beim Hausarzt oft nicht auf. In der Apotheke verstellen Kunden sich nicht. Das ist wie zum Bäcker oder zum Metzger gehen, und Defizite treten eher zutage. Hier können Apotheker sich einbringen." Mit diesem und ähnlichen Argumenten stellten die Referenten der Präventionstage anschaulich dar, dass Apotheken als niederschwellige Anlaufstelle für die Prävention prädestiniert sind. Prävention ist in aller Munde. Alle möglichen Interessengruppen haben die Thematik für sich entdeckt. Aber was versteht man eigentlich unter Prävention? Ein bisschen mehr Sport und gesünderes Essen? Auch, aber Prävention in der Apotheke kann viel mehr sein. Das wurde an verschiedenen Beispielen anschaulich gezeigt.

So beinhaltet Prävention Maßnahmen zur Vorbeugung verschiedenster Erkrankungen in Form von Lebensstiländerungen, aber auch die Aufdeckung von Risikofaktoren und letztendlich auch die Begleitung und Betreuung der bereits Erkrankten und gegebenenfalls der Angehörigen. Die vom WIPIG durchgeführte Studie "Herzensangelegenheit 50+", bei der fast 2000 Apothekenkunden zwischen 50 und 70 Jahren in Nordost-Bayern hinsichtlich ihrer kardiovaskulären Risikofaktoren gescreent und anschließend beraten und betreut wurden, ist nur eine Erfolgsgeschichte erfolgreicher Prävention durch Apotheker.

Weitere Präventionsthemen waren Adipositas, Sucht und die eingangs genannte Demenz. Da das beste Konzept nicht hilft, wenn man es nicht verkaufen kann, stand außerdem eine Schulung zum Präventionsmarketing auf dem Programm; auch die Frage der Vergütung von Präventionsleistungen wurde thematisiert. Dazu kamen wissenschaftliche Vorträge zur stratifizierten Medizin, geschlechtsspezifischer Pharmakotherapie und die Abgrenzung von Burnout und Depression. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Ernennung der drei weiteren Präventionsmanager WIPIG. Damit erhöht sich ihre Zahl auf 127.


Weiterbildung "Prävention und Gesundheitsförderung"


Für den nächsten Weiterbildungskurs "Prävention und Gesundheitsförderung" sind noch Plätze frei. Die Weiterbildung startet im September. Die Kurse finden in München und Nürnberg statt. Nach absolviertem Kurs können die Apotheker, die sich noch zusätzlich zur Bereichsbezeichnung "Prävention und Gesundheitsförderung" weiterqualifizieren möchten, den Titel "Präventionsmanager WIPIG®" führen. Diese Möglichkeit besteht für Apotheker aller Bundesländer, die die Weiterbildung als Grundlage absolviert haben. Dazu werden entsprechende Zusatzmodule angeboten.


Apotheker, die Interesse an Präventionsprogrammen haben, finden weitere Informationen auf der Homepage des WIPIG (www.wipig.de). Im geschützten Bereich stehen Materialien für Vorträge und Schulungen zu Themen von ADHS bis Zahngesundheit zur Verfügung.


jb

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