Prisma

Intelligentere Kinder durch guten Iodstatus

(cae). Großbritannien gilt als ein Land, in dem unter der Bevölkerung nur ein geringer Iodmangel herrscht. Dennoch fordern Experten jetzt, bei schwangeren Frauen Iod zu supplementieren, um die Volksgesundheit zu verbessern.

Im Unterschied zu vielen anderen Staaten Europas, die seit Jahrzehnten das Speisesalz routinemäßig iodieren, um einen Iodmangel in der Bevölkerung zu beseitigen oder zu verhindern, hat Großbritannien nichts dergleichen unternommen. Der Hauptgrund dafür war, dass in den 1930er Jahren der durchschnittliche Iodgehalt der Kuhmilch beachtlich angestiegen war, was wiederum auf die veränderte Ernährung der Kühe mit Zusatzfutter zurückzuführen war. Der einst auch in Großbritannien vorkommende Kropf verschwand darauf vollständig, und Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass die Iodversorgung der Bevölkerung ausreichend sei.

Zu anderen Ergebnissen kommt eine aktuelle Auswertung der seit mehreren Jahren laufenden Avon-Studie zur Ernährungssituation in Großbritannien (ALSPAC). Untersucht wurden das Iod-Kreatinin-Verhältnis von 1040 Frauen, die sich im ersten Trimenon der Schwangerschaft befanden, und die Intelligenz der von ihnen darauf geborenen Kinder, nachdem diese ein Alter von acht Jahren erreicht hatten. Die Kinder der Gruppe der Frauen mit einem Wert unter 150 μg/g, dem WHO-Kriterium für Iodmangel, hatten meistens einen geringeren Intelligenzquotienten als die Kinder der gut mit Iod versorgt gewesenen Mütter.

Die Forscher plädieren nun dafür, auch in Großbritannien schwangeren Frauen die Supplementierung von Iod zu empfehlen.


Quelle: Bath SC, et al. Effect of inadequate iodine status in UK pregnant women on cognitive outcomes in their children. Lancet, Epub 22. 05. 2013.

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