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Endet der AMNOG-Tunnel auch für Mitarbeiter?

Frühjahrssitzung von ADEXA

Auf der Gewerkschaftssitzung am 28. April in Nürnberg ging es um die Perspektiven der Angestellten aufgrund der bereits erfolgten und angestrebten Änderungen der Apothekenhonorierung. ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer referierte dazu unter anderem über die Botschaften des DAV-Wirtschaftsforums zur Lage der Apotheken, zum Notdienstfonds und zu den Verhandlungen um den Kassenabschlag. Auch der berufliche Nachwuchs und die geplante Novellierung der PTA-Ausbildung standen auf der Agenda.
In Nürnberg trafen sich Vorstand und Beirat sowie weitere Mitglieder der ehrenamtlichen Landesvorstände, der Fachgruppen und Referate, um aktuelle berufs- und tarifpolitische Themen zu beraten.
Foto: Adexa

Mit Besorgnis wurde der Rückgang der Ausbildungsplätze um 5,1 Prozent aufgenommen. Gemeinsam mit den Arbeitgebern hoffen die Angestellten, dass das Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) verabschiedet und trotz hoher Bürokratie zu einem Erfolg wird: Es soll insbesondere diejenigen Apotheken entlasten, die relativ häufig Notdienst haben.

Auch für die nächste Verhandlungsrunde der Schiedsstelle zum Kassenabschlag am 31. Mai wünscht sich ADEXA einen für die Apotheken günstigen und schnellen Abschluss. "Es muss endlich Planungssicherheit für die öffentlichen Apotheken geben", so ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt.

"Das von der ABDA propagierte Licht am Ende des AMNOG-Tunnels muss jetzt aber auch für die Angestellten erkennbar sein", fordert Kratt, die auch Vorsitzende der ADEXA-Tarifkommission ist. Die Apothekengewerkschaft steht in Kontakt mit den Arbeitgebervertretern, doch sind die Verhandlungen nach der ersten Runde im Februar mit Blick auf das Schiedsverfahren zum Kassenabschlag und das noch nicht abgeschlossene Gesetzgebungsverfahren zum ANSG zunächst vertagt worden. Der gekündigte Gehaltstarifvertrag befindet sich deshalb in der Nachwirkung. Kratt betont: "ADEXA-Mitglieder müssen nicht befürchten, plötzlich ohne Tarifansprüche dazustehen! Im Zweifelsfall sollten sie sich an unsere Rechtsberatung wenden."

Aus den ADEXA-Fachgruppen

Die Aktivitäten der Fachgruppen bei ADEXA waren ein weiteres Thema der Sitzung. Mitglieder der Fachgruppe ApothekerInnen treffen sich am 22. Juni in Hamburg. Die Fachgruppe PKA hatte am Rande des Erlebnis- und Gewerkschaftstages ein Treffen, bei dem Ulla Odendahl als Leiterin bestätigt wurde.

Die Fachgruppe PI ist durch Anfragen in der ADEXA-Rechtsberatung sowie bei Fachgruppenleiterin Birgit Engelmann nach wie vor mit dem Thema der Vertretungsbefugnis von PI und Apothekerassistenten befasst. Dabei geht es um die Plausibilitätsprüfung in der Urlaubsvertretung und bei kurzfristiger Abwesenheit des Apothekenleiters sowie ein schriftliches Beratungsmandat. Rechtsanwältin Iris Borrmann referierte den Sachstand, der in der Theorie weitestgehend Rechtssicherheit schafft, aber in der Praxis zu Unsicherheit bei Arbeitgebern und Mitarbeitern führt. ADEXA wird die Probleme sammeln und an die Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte herantragen.

Aus der Fachgruppe PTA berichteten die stellvertretende Vorsitzende Michaela Jäger über das Fachgruppentreffen im März in Hamburg sowie Jutta Brielich über ein Treffen von europäischen PTA-Gewerkschaften der "European Association of Pharmacy Technicians" (EAPT) in Slowenien. Diskutiert wurde außerdem über die anstehende Novellierung der PTA-Ausbildung: Die Fachgruppe setzt sich für eine Verlängerung der schulischen Ausbildung von 2 auf 2,5 Jahre ein, da die Qualifikationsanforderungen an die Kolleginnen und Kollegen gerade auch durch die neue Apothekenbetriebsordnung deutlich gestiegen sind.


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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