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Tarifgebundene Beschäftigte sind zufriedener

"Tarifverträge sorgen für deutlich bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen", fasst der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Dr. Reinhard Bispinck, die Ergebnisse einer Online-Befragung von über 52.000 Arbeitnehmern unterschiedlicher Branchen unter www.lohnspiegel.de zusammen. "Beschäftigte mit Tarifvertrag sind mit ihrer Arbeit und mit ihrer Bezahlung zufriedener als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Tarifvertrag."

Tarifgebundene Arbeitnehmer verdienen im Durchschnitt etwa 660 Euro mehr als Beschäftigte, für die kein Tarifvertrag gilt.

Auch bei den Sonderzahlungen gibt es deutliche Unterschiede: Weihnachtsgeld bekommen 72% der tariflich entlohnten Arbeitnehmer, aber nur 46% der Befragten ohne Tarif. Beim Urlaubsgeld beträgt das Verhältnis 62% zu 39%. Eine Lohn- oder Gehaltserhöhung in den zwölf Monaten vor der Befragung haben 52% der tariflich Beschäftigten bekommen, ohne Tarif waren es 34%.

Ein Plus an Qualifizierung

Auch in puncto Fort- und Weiterbildung profitieren die Tarifgebundenen, denn 56% von ihnen (gegenüber 40% der Arbeitnehmer ohne Tarifgeltung) haben in den zwölf Monaten vor der Befragung an einer entsprechenden Maßnahme teilgenommen.

Bei der Zufriedenheit mit der Bezahlung gaben Tarifbeschäftigte auf einer Skala von 1 (= gar nicht zufrieden) bis 5 (= in jeder Hinsicht zufrieden) im Durchschnitt die Note 3,1 – ohne Tarifbindung wurde nur die Durchschnittsnote 2,5 vergeben. Bei der Gesamtzufriedenheit mit der Arbeit fällt der Unterschied kleiner aus: 3,7 versus 3,5.

Von den mehr als 52.000 Befragten wurden rund 51% nach Tarif bezahlt.


Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, Pressemitteilung vom 26. 04. 2013


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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