Peepoo – eine neue "Einmal-Toilette"

Peepoo ist eine schmale, wasserdichte Tüte aus einem biologisch abbaubaren Werkstoff gemäß der Europäischen Norm EN 13432. Das Futtermaterial lässt sich oben am Rand etwas herausziehen und zu einem Trichter formen, sodass Mann und Frau stehend oder sitzend ihre Notdurft verrichten und ihre Exkremente in die Tüte entleeren können. Nach erledigtem "Geschäft" verschließen sie die Tüte luftdicht durch einen Knoten. Der in der Tüte enthaltene Harnstoff tötet oder inaktiviert alle in den Exkrementen vorkommenden Parasiten, Bakterien und Viren in spätestens vier Wochen. Danach kann die Tüte, die durch Abbau in Wasser, Kohlendioxid und organische Verbindungen zerfällt, mitsamt dem sterilen Inhalt als Dünger verwendet werden.

Peepoo wird in Kenia hergestellt und ist ideal für Slums, wo es in der Regel keine Toiletten mit Wasserspülung gibt und die Toiletten mit Sickergrube oft nicht geleert werden, wenn sie voll sind, sodass viele Menschen ihre Notdurft im Freien verrichten. Weil Frauen dabei immer wieder Opfer von Vergewaltigungen werden, trägt Peepoo auch zu ihrer persönlichen Sicherheit bei. Zu guter Letzt kann der Nutzer eines Peepoo dasselbe auch noch als Dünger an einen Gärtner oder Bauern verkaufen.

Die Ausstellung im Felleshus (Nähe Tiergarten) zeigt an weiteren Erfindungen aus Schweden u. a. einen lautlosen Wecker "Mutewatch", den getakteten, automatischen Fotoapparat "Memoto" und einen intelligenten Bildschirm zur Kommunikation mit Demenzkranken. Sie läuft bis zum 3. Mai 2013.

DAZ 2013, Nr. 15, S. 8