Prisma

Hoffnung auf Gentherapie

(cae). Die Degeneration des Knorpels bei Arthrose lässt sich durch Arzneimittel nicht zuverlässig stoppen. Durch eine Gentherapie ist dies hingegen bei Mäusen gelungen.

Die Arthrose, die schließlich in eine Osteoarthritis übergeht, ist nicht nur eine fast zwangsläufige Begleiterscheinung des Alters, sondern kommt auch bei jüngeren Menschen vor, die aufgrund eines Gendefektes kein Lubricin im Knorpel synthetisieren; das Makromolekül Lubricin ist auch unter der Bezeichnung Proteoglykan 4 (Prg 4) bekannt. Daher prüfte ein Team um Brendan Lee in Houston (USA), ob genetisch veränderte Mäuse, die überdurchschnittlich viel Lubricin synthetisieren, vor Arthrose geschützt sind. Dies war tatsächlich der Fall, wie durch eine Art Mikro-Computertomografie, die die Knorpelmasse genau messen kann, nachgewiesen wurde. Zudem traten bei den Mäusen keine Nebenwirkungen auf. Auch nach Verletzungen an den Gelenken blieben diese Mäuse von einer Arthrose verschont.

In einem zweiten Experiment injizierte das Team Mäusen, die noch nicht gentechnisch manipuliert waren, das Lubricin-Gen mit einem viralen Vektor in den Knorpel, wo es offensichtlich in das Genom der Chondrozyten integriert wurde, denn die Mäuse synthetisierten mehr Lubricin. Auch diese Mäuse wurden alt, ohne an Arthrose zu erkranken.

Das Team will nun ein entsprechendes Experiment an Pferden durchführen. Wenn es erfolgreich verläuft, käme ein klinischer Versuch in Betracht. Vielleicht wird dereinst die prophylaktische Gentherapie die chirurgische Behandlung der Arthrose ersetzen.


Quelle: Ruan MZC, et al. Sci Transl Med 2013;5(176):176ra34.



DAZ 2013, Nr. 13, S. 6

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