Arzneimittel und Therapie

Omalizumab gegen Urtikaria

(hel). Der monoklonale Antikörper Omalizumab gegen Immunglobulin E (Anti-IgE) kann die Beschwerden einer chronischen idiopathischen oder spontanen Urtikaria lindern.

Omalizumab (Xolair®) ist seit 2005 zur Therapie eines allergischen Asthma bronchiale zugelassen. Der Antikörper fängt lösliche IgE-Antikörper im Blut und Interstitium ab, bevor diese an die Mastzellen binden und sie zur Degranulation und zur Histaminfreisetzung veranlassen. Dadurch kann Omalizumab die Symptome einer allergischen Reaktion verhindern.

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat jetzt gezeigt, dass Omalizumab auch bei Patienten mit einer Nesselsucht (Urtikaria) wirksam sein kann, denen die übliche Therapie mit H1-Antihistaminika nicht hilft. Bei der Urtikaria kommt es zu juckenden Quaddeln und schmerzhaften Schwellungen in der Haut.

In einer multizentrischen Phase-III-Studie wurden die Daten von 466 Patienten im Alter von zwölf bis 75 Jahren ausgewertet. Die Patienten hatten seit mindestens sechs Monaten eine Urtikaria, die ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigte. Sie erhielten randomisiert drei subkutane Injektionen von Omalizumab in drei unterschiedlichen Dosierungen (300, 150 und 75 mg) oder Placebo im Abstand von vier Wochen. Dabei linderte Omalizumab den Juckreiz. In den beiden höheren Dosierungen (300 mg und 150 mg) war der Vorteil gegenüber Placebo signifikant. Unter der 300-mg-Dosierung waren 53% der Patienten nach drei Monaten ohne Urtikaria, unter 150 mg waren es 23%, unter 75 mg 18% und 10% unter der Placebo-Behandlung. Sowohl die Urtikaria als auch der Juckreiz waren bei 44, 11, 16 bzw. 5% verschwunden. Dabei wirkte Omalizumab auch bei den Patienten, die zuvor nicht auf eine Behandlung mit Antihistaminika angesprochen hatten.


Quelle: Maurer, M., et al. N Engl J Med 2013, Online: doi: 10.1056/NEJMoa1215372.



DAZ 2013, Nr. 11, S. 46

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