Prisma

Haben Pinguine einen Wärmetauscher?

(cae). Kaiserpinguine können auf ihrer Haut Temperaturen bis minus 20 Grad ertragen. Das Erstaunliche daran ist: Sie selbst steigern noch die Minusgrade.

Infrarot-Aufnahmen von Kaiserpinguinen auf dem Eis der Antarktis.
Foto: Université de Strasbourg

Ein Team von schottischen und französischen Zoologen und Tiermedizinern hat Kaiserpinguine im Juni 2008, also während des Südwinters, in der Antarktis mit der Infrarotkamera fotografiert und daraus die Temperaturen an der Körperoberfläche berechnet. Dabei zeigte sich, dass an sonnigen Tagen die Temperatur an den meisten Stellen sogar unterhalb der Lufttemperatur lag. Am wärmsten waren die Augen und die Zehen. Auch die übrigen Teile des Kopfes, der Hals und die Füße waren relativ warm. Das übrige Gefieder war bis zu ‑20 °C kalt und damit um 0,4 bis 1,9 °C kälter als die Luft.

Es liegt die Vermutung nahe, dass die Pinguine ihrer Peripherie Wärme entziehen, um sie nach dem Prinzip der Wärmetauscher in das Innere ihres Körpers zu leiten. Wenn ihr Gefieder kälter als die Luft ist, können sie theoretisch Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Allerdings dürfte dieser Energiegewinn nicht sehr groß sein, denn das Federkleid isoliert die Pinguine recht gut.

Übrigens können auch Schafe bei kaltem Wetter ihr Fell auf einige Grad unterhalb der Lufttemperatur kühlen.


Quelle: McCafferty DJ, et al. Emperor penguin body surfaces cool below air temperature. Biol Lett, epub March 6, 2013.



DAZ 2013, Nr. 11, S. 6

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